Kreislaufwirtschaft ist die Wirtschaft der Zukunft

Wirtschaft der Zukunft? | Cradle to Cradle und Kreislaufwirtschaft | klima:check

Die Kreislaufwirtschaft nutzt die Rohstoffe effizienter und vermeidet Abfall. Die EU schreibt dazu:

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert.
In der Praxis bedeutet dies, dass Abfälle auf ein Minimum reduziert werden. Nachdem ein Produkt das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, verbleiben die Ressourcen und Materialien so weit wie möglich in der Wirtschaft. Sie werden also immer wieder produktiv weiterverwendet, um weiterhin Wertschöpfung zu generieren.
Die Kreislaufwirtschaft steht im Gegensatz zum traditionellen, linearen Wirtschaftsmodell („Wegwerfwirtschaft“). Dieses Modell setzt auf große Mengen billiger, leicht zugänglicher Materialien und Energie. „Geplante Obsoleszenz“ ist ein weiteres Merkmal. Das Europäische Parlament fordert Maßnahmen dagegen, dass Geräte vorzeitig kaputt gehen.

Die Graphik zeigt ein Modell der Kreislaufwirtschaft

Videos zur Kreislaufwirtschaft:
0 Folge 14 – Express – Kreislaufwirtschaft: https://www.youtube.com/watch?v=0lDgaptvbD0
0 Hürden auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft: https://www.youtube.com/watch?v=DnG3TtzwuK8
0 Wirtschaft der Zukunft? | Cradle to Cradle und Kreislaufwirtschaft | klima:check https://www.youtube.com/watch?v=mwHAga3EVmE
0 Circukar City https://kreislaufwirtschaft.at/circular-city-week-video/
0 Direct Hubs https://kreislaufwirtschaft.at/direct-hubs-das-projektvideo/

Raumfahrer-Ökonomie

Die Erde ist ein geschlossenes System. Um diesen Gedanken zu veranschaulichen, prägte der Wirtschaftswissenschaftler Kenneth Boulding bereits 1966 die Metapher der „Raumfahrer-Ökonomie“: In dieser Ökonomie wird die Erde zu einem einzigen Raumschiff, auf dem die Vorräte, die die Besatzung anzapfen oder verschmutzen kann, begrenzt sind. In einem solchen ökologischen System müssen wir einen Weg finden, die kontinuierliche Reproduktion der vorhandenen Materialien und Rohstoffe zu gewährleisten. https://www.lgt.com/at-de/markteinschaetzungen/insights/nachhaltigkeit/kreislaufwirtschaft-die-wirtschaft-der-zukunft–76616
Im Gegensatz zu einem Wirtschaftsmodell, das Ressourcen als unbegrenzt verfügbar begreift, sollen Konsum und Produktion in der „Raumfahrer-Ökonomie“ minimiert werden. Daraus ist das Konzept der Kreislaufwirtschaft entstanden, in der die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass Regeneration und Erneuerung im Zentrum des wirtschaftlichen Handelns stehen.
Der Wert von Produkten, Materialien und Ressourcen soll dabei so lange wie möglich bewahrt und die Abfallmenge minimiert werden. Zudem soll der Verbrauch endlicher natürlicher Ressourcen schrittweise reduziert werden. Die Schlüsselelemente der zirkulären Wirtschaft sind somit die Verringerung des Verbrauchs natürlicher Ressourcen, die Wiederverwendung von Materialien und schliesslich das Recycling.
In der Kreislaufwirtschaft wird die Erde zu einem einzigen Raumschiff. © Shutterstock

Die EU schreibt: Die Zahl der Arbeitsplätze bleiben gleich

Die Natur globaler Herausforderungen wie der Ressourcenknappheit und des Klimawandels verdeutlichen, wie dringend der Übergang von der herrschenden linearen Wirtschaft – produzieren, konsumieren, entsorgen – zu einer Kreislaufwirtschaft ist. In einem zirkulären Wirtschaftsmodell wird Wachstum neu definiert, wobei der Schwerpunkt auf positiven gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen liegt: Abfall und Umweltverschmutzung sollen reduziert werden und die Ressourcenknappheit, befeuert durch die steigende Nachfrage aufgrund des Bevölkerungswachstums und der wirtschaftlichen Entwicklungen, wird entschärft. Sozial verträgliche und nachhaltige Konsummuster werden gefördert und umweltfreundliche Innovation und Technologie werden unterstützt, um neue zirkuläre Geschäftsmodelle zu ermöglichen.
Die Europäische Union (EU) schätzt, dass der Übergang zu einer zirkulären Wirtschaft das Wachstum des Brutto-Inlandprodukts bis 2030 um 0.5% steigern und 700 000 neue Arbeitsplätze schaffen kann.
Die Schlüsselelemente der Kreislaufwirtschaft sind die Verringerung des Verbrauchs natürlicher Ressourcen, die Wiederverwendung von Materialien und schliesslich das Recycling. © Shutterstock
Der „European Green Deal“ umfasst eine Reihe von politischen Initiativen und ist ein Element des Konjunkturprogramms, das die Europäische Kommission zu Linderung der Folgen der Corona- Pandemie beschlossen hat. Das übergeordnete Ziel ist eine klima-neutrale EU bis 2050, was Massnahmen und Investitionen in Ressourceneffizienz sowie eine saubere und zirkuläre Wirtschaft beinhaltet. Als integraler Bestandteil des Green Deal zielt der „Aktionsplan Kreislaufwirtschaft“ darauf ab, den Verbrauch von Materialien zu reduzieren und sie wiederzuverwenden, bevor sie recycelt werden.
Der Aktionsplan konzentriert sich vor allem auf elektronische Geräte, Textilien, Kunststoffe und das Bauwesen. Der Plan betont die Notwendigkeit des „Rechts auf Reparatur“ von Elektro-Geräten und fordert verbindliche Anforderungen an die Rezyklierbarkeit von Kunststoffen. Zudem verlangt er eine neue Textilstrategie, die die Wiederverwendung von Textilien fördert sowie eine Strategie für eine nachhaltige Umwelt, die Ziele für die Materialrückgewinnung formuliert.

Was ist Impact Investing?

Lightrock ist ein globaler Impact Investor. Pål Erik Sjåtil: Impact Investing bedeutet im Wesentlichen, zielgerichtet in eine bessere Zukunft zu investieren. Die Absicht dahinter ist, neben einer finanziellen Rendite eine positive, messbare und langfristige Wirkung auf Gesellschaft und Umwelt zu erzielen. Der Investor verpflichtet sich, die Wirkung der Investitionen zu messen und darüber Rechenschaft abzulegen. https://www.lgt.com/at-de/markteinschaetzungen/insights/anlagestrategien/pioniere-des-impact-investing-76576

In Österreich gibt es eine Plattform, die viele Initiativen bündelt:

https://kreislaufwirtschaft.at/

Vorteile: Warum brauchen wir eine Kreislaufwirtschaft?

Umweltschutz
Die Wiederverwendung und das Recycling von Produkten verlangsamt die Nutzung natürlicher Ressourcen, verringert die Zerstörung von Landschaften und Lebensräumen und trägt dazu bei, den Verlust der biologischen Vielfalt zu begrenzen.
Ein weiterer Vorteil der Kreislaufwirtschaft ist eine Reduzierung der gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen. Laut der Europäischen Umweltagentur sind industrielle Prozesse und Produktnutzung für 9,10 Prozent der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich, während die Abfallbewirtschaftung 3,32 Prozent ausmacht.
Die Schaffung effizienterer und nachhaltigerer Produkte von Anfang an würde dazu beitragen, den Energie- und Ressourcenverbrauch zu reduzieren, da schätzungsweise über 80 Prozent der Umweltauswirkungen eines Produkts während der Designphase bestimmt werden.
Eine Umstellung auf zuverlässigere Produkte, die wiederverwendet, aufgerüstet und repariert werden können, würde die Abfallmenge reduzieren. Verpackungen sind ein wachsendes Problem und durchschnittlich erzeugt jeder Europäer fast 180 kg Verpackungsabfall pro Jahr. Ziel ist es, übermäßige Verpackungen zu bekämpfen und ihr Design zu verbessern, um Wiederverwendung und Recycling zu fördern.
Rohstoffabhängigkeit reduzieren
Ressourcen werden knapp. Eine Reihe wichtiger Rohstoffe ist nur begrenzt verfügbar und da die Weltbevölkerung wächst, steigt auch die Nachfrage nach Rohstoffen.
Endliche Vorräte bedeuten auch, dass einige EU-Mitgliedstaaten bei der Versorgung mit Rohstoffen von anderen Ländern abhängig sind. Laut Eurostat importiert die EU etwa die Hälfte der von ihr verbrauchten Rohstoffe.
Der Gesamtwert des Handels (Import plus Export) von Rohstoffen zwischen der EU und dem Rest der Welt hat sich seit 2002 fast verdreifacht, wobei die Exporte schneller gewachsen sind als die Importe. Unabhängig davon importiert die EU immer noch mehr als sie exportiert. Im Jahr 2021 führte dies zu einem Handelsbilanzdefizit von 35,5 Milliarden Euro.
Das Recycling von Rohstoffen mindert Versorgungsrisiken wie Preisschwankungen, Verfügbarkeit und Importabhängigkeit. Dies gilt insbesondere für kritische Rohstoffe, die für die Herstellung von Technologien benötigt werden, die für die Verwirklichung der Klimaziele entscheidend sind, wie Batterien und Elektromotoren.
Mehr Arbeitsplätze und weniger Kosten für Verbraucher
Der Übergang zu einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft könnte die Wettbewerbsfähigkeit steigern, Innovationen anregen, das Wirtschaftswachstum ankurbeln und Arbeitsplätze schaffen (700.000 Arbeitsplätze allein in der EU bis 2030).
Die Neugestaltung von Materialien und Produkten für die Kreislaufnutzung würde auch die Innovation in verschiedenen Wirtschaftssektoren fördern.
Verbraucher erhalten langlebigere und innovativere Produkte, die die Lebensqualität steigern und langfristig Geld sparen.
Wie möchte die EU eine Kreislaufwirtschaft verwirklichen?
Im März 2020 legte die Europäische Kommission den Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft vor. Er enthält Vorschläge für eine nachhaltigere Produktgestaltung und zielt darauf ab, das Abfallaufkommen zu verringern und den Verbraucherschutz zu stärken, beispielsweise durch ein „Recht auf Reparatur“. Der Schwerpunkt wird auf ressourcenintensive Bereiche gelegt, wie Elektronik und IKT, Kunststoffe, Textilien und Bauwesen.
Im Februar 2021 nahm das Parlament eine Entschließung zum neuen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft an, in der zusätzliche Maßnahmen gefordert werden, um bis 2050 eine CO₂-neutrale, ökologisch nachhaltige, giftfreie und vollständig kreislauforientierte Wirtschaft zu erreichen, einschließlich strengerer Recyclingvorschriften und verbindlicher Ziele für die Verwendung und den Verbrauch von Materialien bis 2030.
Im März 2022 veröffentlichte die Kommission im Rahmen des Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft das erste Maßnahmenpaket zur Beschleunigung des Übergangs zu einer Kreislaufwirtschaft. Zu den Vorschlägen gehören die Förderung nachhaltiger Produkte, die Unterstützung des grünen Wandels, die Überarbeitung der Bauprodukteverordnung und eine Strategie für nachhaltige Textilien.
Im November 2022 schlug die Europäische Kommission neue EU-weite Vorschriften für Verpackungen vor. Diese umfassen Anregungen zur Verbesserung des Verpackungsdesigns, wie zum Beispiel eine klare Kennzeichnung, um Wiederverwendung und Recycling zu fördern. Außerdem wird ein Übergang zu biobasierten, biologisch abbaubaren und kompostierbaren Kunststoffen gefordert.

Quelle EU:https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/economy/20151201STO05603/kreislaufwirtschaft-definition-und-vorteile

Cradle to Cradle (kurz C2C) bedeutet übersetzt „von der Wiege in die Wiege“ und ist ein von Michael Braungart und William McDonough im Jahr 2002 erschaffenes Konzept, das eng mit der Kreislaufwirtschaft in Verbindung steht, allerdings weiterhin ganz klar für das Ziel des wirtschaftlichen Wachstums steht. https://nachhaltig-in-graz.at/was-bedeutet-eigentlich-cradle-to-cradle/

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