Beunruhigung statt Beruhigung

Ein Freund schickte mir das Zitat von Marie-Luise Wolff:
„Ziel ist gerade nicht die Beruhigung, sondern die Beunruhigung: Für die Politik erzwingt die Klimakatastrophe ihre Antizipation als vorstellbare, von Wissen untermauerte Spekulation, die sie als adäquate Herangehensweise an das Weltrisiko wählen muss. Ziel ist dabei, ehrlich gesagt, gerade nicht die Beruhigung, sondern die Beunruhigung. Denn Beunruhigung ist ein Affekt, der den Willen zum Handeln impliziert. Wir müssen beunruhigt werden – aber auf positive Weise, mit einem Auftakt zum Handeln und mit der gleichzeitigen Vermittlung von Tatkraft. Es gilt, den Dingen sprichwörtlich ins Auge zu sehen, daraus den Mut zur Handlung zu gewinnen und die Empfänglichkeit für Veränderungen zu stärken, statt nur Beruhigungspillen zu verteilen oder lähmende Angst einzuflößen.“
Dr. Marie-Luise Wolff schreibt dies in 2,8 Grad, Endspiel für die Menschheit (2023).

Der Klimawandel ist eine sehr große, ernste Bedrohung. Das wissen die meisten Menschen und wünschen sich strengere Maßnahmen von ihren Regierungen. Doch wenn es konkret wird, formiert sich Widerstand. Die Autorin und Energiemanagerin Marie-Luise Wolff erklärt, warum dies so ist. Als Insiderin der Energieszene legt sie dar, dass die Weltgemeinschaft die Klimaziele von Paris verfehlen wird. Stattdessen steuern wir ungebremst auf eine globale Erwärmung von +2,8 Grad zu – mit verheerenden Auswirkungen. Doch das Ausmaß der Klimarisiken ist noch nicht einmal annähernd kommuniziert worden, eine klare Krisenkommunikation ist eines der größten Versäumnisse aktueller Politik. Wolff entwirft einen konkreten Plan für eine rasche und radikale CO2 -Senkung, der nicht weniger als eine Renaissance des Freiheitsbegriffs einschließt.
2,8 Grad Marie-Luise Wolff

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