Was sagt die Naturwissenschaft?

Diese Seiten bringen Vorträge der Wissenschaftler*innen in Österreich. Einfach die unterstrichenen Worte anklicken und den Vortrag auf Youtube ansehen.

Physikalische Grundlagen des Klimawandels:

Wissen4Future Teil 1: Physikalische Grundlagen Prof. Dr. Douglas Maraun vom Wegener Center für Klima und globalen Wandel der Universität Graz. Er erklärt die Energiebilanz, den Treibhauseffekt, das Klima der Vergangenheit, und stellt die aktuellen Forschungen zum Jetstream, zu dem Extremwetter, und den Kipppunkten vor.

Direkte Konsequenzen für das Leben auf der Erde:

Wissen4Future Teil2: Direkte Konsequenzen Prof. Dr. Herbert Formayer von der Universität für Bodenkultur Wien ist Experte für numerische Meteorologie und (lokale) Klimamodellierung. Er hielt den zweiten Vortrag des Wissen4Future Klima- und Biodiversitäts- Grundkurses zum Thema „Direkte Konsequenzen des Klimawandels“. In seinem Vortrag geht er auf den lokalen Anstieg der Hitze sowie Trends hin zu mehr Trockenheit, Schneelagenverringerung und Extremwetter in Österreich anhand konkreter Beispiele, wie etwa dem Neusiedlersee, ein. Ebenso wird klar dargelegt, wie sich die jetzigen klimatischen Veränderungen stark von jenen unterscheiden, welche es historisch auf der Erde gab.

Er zeigt die Temperaturerhöhung, die Hitzewellen, die Trockenheit. Er bringt als Beispiel die Geschichte des Neusiedlersees. Er zeigt den Meeresspiegelanstieg, die Schneeverhältnisse, die Starkniederschläge und die Gewitterwahrscheinlichkeit. Er geht auch auf die Behauptung ein, das Klima habe schon immer geschwankt. Er zeigt die Forschung zu den Tipping Points: das Arktische Meereis, der Permafrost, der Amazonas Regenwald und zieht die Schlussfolgerungen.

Wie kann die Klimaneutralität erreicht werden?

Der APCC Special Report Strukturen für ein klimafreundliches Leben ist eine bewertende Zusammenfassung aktueller Forschung zur Transformation hin zu Strukturen die klimafreundliches Handeln und somit Leben allen ermöglicht. Vorgestellt bei einem Pressegespräch mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sowie Arbeitsminister Martin Kocher von Karl Steininger und Andreas Novy am 28.11.2022.

Szenarien zur Erreichung der Klimaneutralität in Österreich bis 2040: NetZero2040 ist ein vom Austrian Climate Research Program gefördertes Projekt und wird von BOKU, österreichischer Energieagentur und dem IIASA durchgeführt.

Rund 80 Forscher_innen aus ganz Österreich trafen sich am 6. und 7. Juli 2022 in Innsbruck zu einem ersten großen Arbeitstreffen rund um die Erstellung des 2. Sachstandsberichts zum Klimawandel in Österreich

Podcast zum Klima: Das Klima in mehreren Folgen. Folge 2, 37, 39, 45.

Übersicht über die Vorträge: https://at.scientists4future.org/wissen4future/

Wissen schafft Klimaschutz – nicht von selbst.

Wie dringlich ist der Schutz des Klimas?

Was mich bewegte, mich mit dem Klimawandel und dem Artensterben auseinanderzusetzen, war die Dringlichkeit der Änderungen. Je mehr ich mich in die Materie vertiefte, umso dringlicher wurden Änderungen der Rahmenbedingungen und des persönlichen Lebensstils. 40 Milliarden Tonnen CO2 bläst unsere Lebensweise pro Jahr in die Atmosphäre. Dieses CO2 bleibt in der Atmosphäre. Nach 1000 Jahren sind vom CO2 noch etwa 15 bis 40 Prozent in der ⁠Atmosphäre⁠ übrig. Dieses CO2 ist im Verhältnis zur übrigen Luft gering, aber zusammen mit Methan bewirkt es, dass alle 10 Jahre die Temperatur auf der Erde 0,5 Grad Celsius wärmer wird. Und das über die nächsten 100 und 500 Jahre. Das haben schon die Fachleute der Ölfirma Exxon Mobil Anfang der 70er Jahre berechnet.

Nun sagen einige, ich fahre nur mit öffentlichen Verkehrsmittel. Da kann ich ohnehin sündigen und nach Thailand fliegen. Das ist eine typische Ausrede. Denn ein Fluggast, der von Graz nach Barcelona fliegt, verbraucht eine Tonne CO2. Das ist soviel, wie eine Buche braucht, um 80 Jahre zu wachsen und eine Tonne CO2 zu speichern. Warum gibt es diese Ausreden?

Ausreden verringern die Notwendigkeit der Veränderung. „Es wird schon nicht so arg werden.“ Manche bleiben gerne in gewohnten Bahnen. „Wir habe das immer schon so gemacht.“ In der Wirtschaft heißt das „business as usual“, „bau“. Veränderungen brauchen vor allem geistigen Aufwand. Den gibt es dann, wenn wir Veränderungen gerne tun oder wenn uns ein Ereignis zum Überleben zwingt.
Den Klimawandel können wir durch kleine oder große Schritte verringern oder es zwingen uns am Ende Katastrophen alles zu ändern, damit wir gerade noch überleben. Ich bin dafür, dass wir in kleinen Transformationen die Katastrophen verhindern.

Gibt es am Ende Katastrophen? Was passiert, wenn die Temperatur global sich um 3-4 Grad erhöht? Viele Regionen sind dann wegen der Hitze unbewohnbar und in den anderen Regionen gibt es stärkste Niederschläge und Tornados. Physiker und Klimatologen können durch Computersimulationen die Varianten immer besser berechnen. Syukuro Manabe erhielt 2021 dafür den Nobelpreis der Physik. Er teilt sich ihn mit dem deutschen Forscher Klaus Ferdinand Hasselmann und dem Italiener Giorgio Parisi. Die ausgefeilten Berechnungen sind die Grundlagen des Sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC 2022. Demnach ist es nach wie vor möglich, die globale Erwärmung auf 1,5°C bis 2100 zu begrenzen. Dafür sind allerdings eine sofortige globale Trendwende sowie tiefgreifende Treibhausgas-Minderungen in allen Weltregionen und allen Sektoren nötig. Quelle: Umweltbundesamt 13.05.2022