10 Jahre Laudato Si

Weiter in Sorge um unser gemeinsames Haus

Die weichenstellende Enzyklika „Laudato Si“ wurde am 24.5.2015
veröffentlicht. Gemeinsam blicken wir zurück auf eine Dekade des
Engagements für Umwelt und soziale Gerechtigkeit.
Dieser Nachmittag lädt uns ein, die Botschaft von Papst Franziskus aus
unterschiedlichen Sichtweisen neu zu entdecken und bietet Raum zur
Vernetzung.

Saudek: Warum die sozial-ökologische Wende ausbleibt und was Kirche tun kann

Der Philosoph Daniel Saudek fragt, warum die sozial-ökologische Wende der reichen Gesellschaften trotz der sich drastisch verschärfenden Probleme wie Ungleichheit, Klimakrise und Artensterben ausbleibt und welche Rolle die Kirche bisher gespielt hat und künftig spielen sollte.

Ausführlicher unter: https://www.forum-grenzfragen.de/anthropozentrik-am-ende/

Wohlstand mit weniger Treibhausgasen

Ein mögliches Bild von Österreich im Jahr 2040 hat eine Studie im Auftrag von „Mutter Erde“ präsentiert. Darin haben WissenschaftlerInnen des Wegener Center der Uni Graz und der WU Wien drei Wege zu “netto null” Treibhausgasemissionen auf ihre volkswirtschaftlichen Auswirkungen hin analysiert.
Sie nennen es „Volkswirtschaftliche Evaluierung von Netto-Null Treibhausgas-Emissionspfaden für Österreich“.

Österreich strebt laut Regierungsprogramm bis 2040 Klimaneutralität an.

1. Ein erstes Szenario – es wird Zero Basis genannt – wäre ein weitermachen wie bisher, nur, dass wir nachhaltige Energie nutzen, die wir international einkaufen. Den Verbrauch reduzieren wir nicht und wir ändern auch nicht unser Verhalten. Dieses Szenario braucht 317 Terawattstunden Gesamtenergie pro Jahr.

2. Bei einem anderen Szenario – es wird Zero Transition genannt – reduzieren wir den Energieverbrauch und den Einsatz von Ressourcen sehr stark. Da müsste die Industrie auf Kreislaufwirtschaft umstellen. Die Erneuerbaren werden ausgebaut, sodass wir uns ab 2030 ohne ausländischen Strom auskommen. Dieses Szenario braucht nur 192 Terawattstunden Gesamtenergie pro Jahr. Die Kreislaufwirtschaft ist arbeitsintensiver und die Arbeitslosigkeit ist geringer. Der Arbeitskräftebedarf lässt die Löhne steigen.

3. Beim dritten Szenario, Just Transition, „Gerechter Übergang“ genannt, arbeitet mit Überlegungen zur sozialen Gerechtigkeit. Da Reichere mehr Treibhausgase emittieren, soll eine luxus-fokussierte CO2-Steuer eingeführt werden. Das betrifft Flugreisen und Autos mit großem Treibhausgas-Ausstoß. Die Arbeitszeit kann pro Tag um 1,2 Stunden reduziert werden. Es wird verstärktes Car-Sharing eingeführt und Parkplätze werden weniger. Das BIP sinkt um 0,5 – 1 Prozent, aber auch die Arbeitslosigkeit wird um 1 – 2 % weniger.

“Die Studie zeigt sehr deutlich, dass sich eine dekarbonisierte und defossilisierte Wirtschaft und Wohlfahrtsgewinne nicht ausschließen, bei kluger Gestaltung einander vielmehr bedingen”, schließen die AutorInnen in ihrer Zusammenfassung.
Franz Zeller schreibt in seinem Ö1 Klima-Newsletter darüber: „Abgesehen von Emissionsreduktionen kommt es auch zu positiven Wertschöpfungseffekten, vor allem durch die Umstellung auf materialsparende Produktionsformen. Es gibt also viel zu gewinnen, selbst wenn Veränderungen immer Angst machen. Aber das Ziel ist formuliert. Und der Weg auch.“

Quellen:
Ö1 Klima-Newsletter, Franz Zeller
Studie Volkswirtschaftliche Evaluierung von Netto-Null Treibhausgas-Emissionspfaden für Österreich
Mutter Erde