Weniger wachsen: 0,5 % sind genug

Die japanische Wirtschaft macht es vor. Das Wirtschaftswachstum bleibt bei 1 Prozent. Das ist genug, um den Wohlstand in Japan zu sichern. Die Prognosen gehen sogar von unter 1 Prozent aus. Dadurch geht Japan einen vernünftigen Weg, wie der Wirtschaftswissenschaftler Mathias Binswanger in seinem Buch „Wachstumszwang“ erläutert. Grünes Wachstum ist eine Illusion, denn die Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch gelingt nicht. „Das liegt am sogenannten Rebound-Effekt. Die Effizienzerhöhungen verbilligen das Autofahren oder die Raumwärme, dadurch steigt die Nachfrage.“ Menschen fahren dann öfters und weiter und errichten größeren Wohnraum.
In seinem Artikel in Publik-Forum schreibt Binswanger:

Ein Weg aus dem Wachstumszwang

„Anders gesagt: Es geht darum, weniger, aber nachhaltiger zu wachsen. Wachstumszwang bedeutet nicht, auf Teufel komm raus so viel wie möglich wachsen zu müssen. Ein Blick nach Japan zeigt, dass es auch mit geringen Wachstumsraten geht. Die durchschnittliche reale Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts liegt dort seit 1990 deutlich unter einem Prozent, aber die japanische Wirtschaft funktioniert nach wie vor gut – und die Menschen leben gut in Japan. So könnte die gegenwärtige Wirtschaftskrise in Deutschland die Erkenntnis fördern, dass Wachstum kein Selbstzweck ist und in einer Welt mit begrenzten Ressourcen und einer begrenzt belastbaren Umwelt mehr Schaden anrichtet als Nutzen stiftet. Der Green New Deal, der mit staatlichem Geld ein angeblich grünes Wachstum forciert, ist das falsche Rezept.“

Das bedeutet, dass wir uns mit 0,5 Prozent des Wirtschaftswachstums begnügen können, um Wohlstand, Demokratie und Freiheit zu erhalten.

Quelle1: https://www.publik-forum.de/publik-forum-07-2024/weniger-wachsen des Internetauftritts von Publik-Forum Nr. 7/2024 08.04.2024.
Quelle2: Statistika (Statistik).