Harald Lesch spricht Klartext! | Terra X Lesch & Co

Leo XIV für Solarstrom im Vatikan

Der neue Papst Leo XIV, Robert Prevost spricht sich offen für dringende Maßnahmen gegen den Klimawandel aus. Er betonte kürzlich, die Kirche müsse ihren Worten Taten folgen lassen. Wie sein Vorgänger Franziskus will er Photovoltaik und E-Autos im Vatikan fördern. Er warnte vor den schädlichen Folgen ungebremster technologischer Entwicklung und plädierte für einen reziproken, nicht tyrannischen Umgang mit der Umwelt. Gerade arme Menschen leiden unter den Extremereignissen des menschengemachten Treibhauseffekts. Er steht in enger Übereinstimmung mit den Umweltprioritäten von Papst Franziskus mit dessen Enzykliken Laudato Si und Laudate Deum. Er ist bekannt als Pragmatiker. Er will den Worten Taten folgen lassen.
Quellen: https://collegeofcardinalsreport.com/evidence/cardinal-prevost-on-focusing-on-climate-change https://www.fastcompany.com/91331254/the-new-pope-leo-xiv-has-spoken-out-about-urgent-need-for-climate-change-action

Wohlstand mit weniger Treibhausgasen

Ein mögliches Bild von Österreich im Jahr 2040 hat eine Studie im Auftrag von „Mutter Erde“ präsentiert. Darin haben WissenschaftlerInnen des Wegener Center der Uni Graz und der WU Wien drei Wege zu “netto null” Treibhausgasemissionen auf ihre volkswirtschaftlichen Auswirkungen hin analysiert.
Sie nennen es „Volkswirtschaftliche Evaluierung von Netto-Null Treibhausgas-Emissionspfaden für Österreich“.

Österreich strebt laut Regierungsprogramm bis 2040 Klimaneutralität an.

1. Ein erstes Szenario – es wird Zero Basis genannt – wäre ein weitermachen wie bisher, nur, dass wir nachhaltige Energie nutzen, die wir international einkaufen. Den Verbrauch reduzieren wir nicht und wir ändern auch nicht unser Verhalten. Dieses Szenario braucht 317 Terawattstunden Gesamtenergie pro Jahr.

2. Bei einem anderen Szenario – es wird Zero Transition genannt – reduzieren wir den Energieverbrauch und den Einsatz von Ressourcen sehr stark. Da müsste die Industrie auf Kreislaufwirtschaft umstellen. Die Erneuerbaren werden ausgebaut, sodass wir uns ab 2030 ohne ausländischen Strom auskommen. Dieses Szenario braucht nur 192 Terawattstunden Gesamtenergie pro Jahr. Die Kreislaufwirtschaft ist arbeitsintensiver und die Arbeitslosigkeit ist geringer. Der Arbeitskräftebedarf lässt die Löhne steigen.

3. Beim dritten Szenario, Just Transition, „Gerechter Übergang“ genannt, arbeitet mit Überlegungen zur sozialen Gerechtigkeit. Da Reichere mehr Treibhausgase emittieren, soll eine luxus-fokussierte CO2-Steuer eingeführt werden. Das betrifft Flugreisen und Autos mit großem Treibhausgas-Ausstoß. Die Arbeitszeit kann pro Tag um 1,2 Stunden reduziert werden. Es wird verstärktes Car-Sharing eingeführt und Parkplätze werden weniger. Das BIP sinkt um 0,5 – 1 Prozent, aber auch die Arbeitslosigkeit wird um 1 – 2 % weniger.

“Die Studie zeigt sehr deutlich, dass sich eine dekarbonisierte und defossilisierte Wirtschaft und Wohlfahrtsgewinne nicht ausschließen, bei kluger Gestaltung einander vielmehr bedingen”, schließen die AutorInnen in ihrer Zusammenfassung.
Franz Zeller schreibt in seinem Ö1 Klima-Newsletter darüber: „Abgesehen von Emissionsreduktionen kommt es auch zu positiven Wertschöpfungseffekten, vor allem durch die Umstellung auf materialsparende Produktionsformen. Es gibt also viel zu gewinnen, selbst wenn Veränderungen immer Angst machen. Aber das Ziel ist formuliert. Und der Weg auch.“

Quellen:
Ö1 Klima-Newsletter, Franz Zeller
Studie Volkswirtschaftliche Evaluierung von Netto-Null Treibhausgas-Emissionspfaden für Österreich
Mutter Erde

Über Rationierung zur Kreislaufwirtschaft

Ulrike Herrmann

Die Kreislaufwirtschaft nutzt die Rohstoffe effizient und vermeidet Abfall. Aber wie kommen wir dahin? Ulrike Herrmann bringt eine Idee in die Diskussion ein, die sie von der Kriegswirtschaft der Briten im zweiten Weltkrieg übernimmt. Sie rationierten die Ressourcen, sodass sie gegen Hitler Waffen produzieren konnten. Ulrike Herrmann fragte sich, wie wir von unserer Einwegwirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft kommen, die die Rohstoffe effizient nutzt und Abfall vermeidet. Ein Weg wäre, gewisse Dinge zu rationieren. Wie der Kapitalismus transformiert wird, ist meines Erachtens eine offene Frage.
(Video Ulrike Herrmann in Freiburg https://www.youtube.com/watch?v=JrIj87UaXMA)

Ich schau mir das einmal an.
Rationierung ist sinnvoll bei knappen Produkten oder von Ressourcen, die unsere Lebensgrundlagen zerstören. Es gab in der Geschichte schon Rationierungen und Wikipedia listet eine Vielzahl von Rationierungsarten auf (https://de.wikipedia.org/wiki/Rationierung). Für unser Problem mit der Zerstörung der Lebensgrundlage müssen wir nach einer sanften Rationierung von Erdöl, Erdgas, Kohle, Strom, Wasser, Autos, Flugreisen, Böden, Wohnungen, Sand, Holz, Dünger und Biozide (= Pestizide wie die Unkrautgifte (Herbizide), die Insektengifte (Insektizide), die Pilzgifte (Fungizide), die Antibiotika u.ä.) fragen.

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Verbrennungsmotor Ade!

Gestern konnte ich bei Freunden im Elektro-Auto mitfahren. Es war sehr leise und für die Fahrerin sehr angenehm zu fahren. Ich lerne dazu. Christoph Chorherr empfahl auf Twitter zweimal einen Artikel, der sich mit dem Boom der Elektrofahrzeugen beschäftigt. Autor ist „Science is Strategic“. Er schreibt:

Der weltweite Absatz von Elektrofahrzeugen explodiert, wobei der Gesamtabsatz im Jahr 2022 voraussichtlich 10,6 Millionen erreichen wird, was einem Anstieg von unglaublichen 60 % entspricht. Das ist ein äußerst folgenreichen Entwicklung, die wirtschaftliche, ökologische und geopolitische Auswirkungen hat.

Die Verkäufe von Elektrofahrzeugen machen jetzt 13,2 % der gesamten Autoverkäufe aus, gegenüber 8,7 % im Jahr 2021 und mehr als das Dreifache des Niveaus von 2020 von 4,3 %.

Auf Länderebene gehören zu den führenden Märkten einige der größten Volkswirtschaften der Welt wie Deutschland, Großbritannien, Frankreich und China.

Der chinesische EV-Markt (Electric Vehicle) explodiert geradezu mit über 1 von 4 Neuwagenverkäufen.

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Europa trocknet aus

Der Bodentrockenheitsindex von Anfang Februar 2023 zeigt jene Regionen, die einen dramatischen Sommer erwarten lassen. Die Erwärmung ist auf dem europäischen Festland viel schneller als global. Der Boden wird schneller warm als das Wasser. Der Schnee würde die Sonnenstrahlen reflektieren. Aber der fehlt. Polen, Irland, Großbritannien, Schweiz, Frankreich und Norditalien erleben einen äußerst trockenen Winter. Aber auch die anderen Länder haben Gebiete, in denen extrem wenig Niederschlag vorhanden ist.

Copernicus ist das Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union, das sich mit unserem Planeten und seiner Umwelt „zum größtmöglichen Nutzen aller europäischen Bürger“ befasst. Es bietet Informationsdienste auf der Grundlage von satellitengestützter Erdbeobachtung und In-situ-Daten (Nicht-Weltraumdaten) an. Es bringt eine Übersicht über die Trockenheit in Europa.

Auch die Alpen mit ihren Gletschern haben zu wenig Schnee und Wasser, sodass für die Stromerzeugung große Schwierigkeiten auf uns zukommen.

In Österreich sehen wir eine Austrocknung des Bodens rund um die Steirischen Alpen. Das Trinkwasser ist in vielen Gemeinden nicht gesichert. Im Osten Österreichs sind der Zicksee und Wiener Neustädter Seen ausgetrocknet.

Einen genaue Übersicht über Europa bringt ORF.AT im Artikel Dieser Winter verheißt schwierigen Sommer 16.2.2023
Auch der Kurier NÖ bringt einen Artikel: Durststrecke: Dem Osten Österreichs geht das Wasser aus 16.2.2023
Der Standard brachte schon im Sommer „Europa droht größte Dürre seit 500 Jahren“ 12.8.2022
Der Merkur berichtete über die Trockenheit in Polen: Polen trocknet aus 9.8.2021
Der Deutsch Wetter Dienst DWD zur extremen Trockenheit in Deutschland 12.8.2022

Ursache der Erwärmung ist der vom Menschen gemachte Treibhauseffekt. CO2, Methan, Lachgas und immer mehr Wasserdampf lassen langwellige Wärmestrahlen nicht in den Weltraum, lassen hingegen die kurzwelligen Sonnenstrahlen auf den Boden und das Wasser durch. Dadurch erwärmte sich die bodennahe Luft weltweit bis jetzt um 1 Grad Celsius und die bodennahe Luft in Europa um 2 Grad Celsius. CO2 entsteht bei fast jedem Verbrennungsvorgang, Methan entsteht vor allem durch Gasausscheidung von Rindern und Schweinen.

Was sagt die Naturwissenschaft?

Diese Seiten bringen Vorträge der Wissenschaftler*innen in Österreich. Einfach die unterstrichenen Worte anklicken und den Vortrag auf Youtube ansehen.

Physikalische Grundlagen des Klimawandels:

Wissen4Future Teil 1: Physikalische Grundlagen Prof. Dr. Douglas Maraun vom Wegener Center für Klima und globalen Wandel der Universität Graz. Er erklärt die Energiebilanz, den Treibhauseffekt, das Klima der Vergangenheit, und stellt die aktuellen Forschungen zum Jetstream, zu dem Extremwetter, und den Kipppunkten vor.

Direkte Konsequenzen für das Leben auf der Erde:

Wissen4Future Teil2: Direkte Konsequenzen Prof. Dr. Herbert Formayer von der Universität für Bodenkultur Wien ist Experte für numerische Meteorologie und (lokale) Klimamodellierung. Er hielt den zweiten Vortrag des Wissen4Future Klima- und Biodiversitäts- Grundkurses zum Thema „Direkte Konsequenzen des Klimawandels“. In seinem Vortrag geht er auf den lokalen Anstieg der Hitze sowie Trends hin zu mehr Trockenheit, Schneelagenverringerung und Extremwetter in Österreich anhand konkreter Beispiele, wie etwa dem Neusiedlersee, ein. Ebenso wird klar dargelegt, wie sich die jetzigen klimatischen Veränderungen stark von jenen unterscheiden, welche es historisch auf der Erde gab.

Er zeigt die Temperaturerhöhung, die Hitzewellen, die Trockenheit. Er bringt als Beispiel die Geschichte des Neusiedlersees. Er zeigt den Meeresspiegelanstieg, die Schneeverhältnisse, die Starkniederschläge und die Gewitterwahrscheinlichkeit. Er geht auch auf die Behauptung ein, das Klima habe schon immer geschwankt. Er zeigt die Forschung zu den Tipping Points: das Arktische Meereis, der Permafrost, der Amazonas Regenwald und zieht die Schlussfolgerungen.

Wie kann die Klimaneutralität erreicht werden?

Der APCC Special Report Strukturen für ein klimafreundliches Leben ist eine bewertende Zusammenfassung aktueller Forschung zur Transformation hin zu Strukturen die klimafreundliches Handeln und somit Leben allen ermöglicht. Vorgestellt bei einem Pressegespräch mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sowie Arbeitsminister Martin Kocher von Karl Steininger und Andreas Novy am 28.11.2022.

Szenarien zur Erreichung der Klimaneutralität in Österreich bis 2040: NetZero2040 ist ein vom Austrian Climate Research Program gefördertes Projekt und wird von BOKU, österreichischer Energieagentur und dem IIASA durchgeführt.

Rund 80 Forscher_innen aus ganz Österreich trafen sich am 6. und 7. Juli 2022 in Innsbruck zu einem ersten großen Arbeitstreffen rund um die Erstellung des 2. Sachstandsberichts zum Klimawandel in Österreich

Podcast zum Klima: Das Klima in mehreren Folgen. Folge 2, 37, 39, 45.

Übersicht über die Vorträge: https://at.scientists4future.org/wissen4future/

Wissen schafft Klimaschutz – nicht von selbst.