Herr Steurer, was können wir tun?

Klimaschutz 2.0 ist Zivilisations- und Demokratieschutz.

Interview mit Reinhard Steurer, Professor für Klimaschutz in Wien von Simon Welebil auf fm4

Reinhard Steurer: Sich einzugestehen, dass es nicht gut ausschaut, dass wir tatsächlich in eine katastrophale Entwicklung gehen, setzt manche Prioritäten neu. Zum einen steht dann an erster Stelle eben Demokratie- und Zivilisationsschutz.

Wählen

Zum anderen ist es in so einer Situation noch wichtiger, keine Verleugner zu wählen. Das hat man in Spanien ganz deutlich gesehen, im Raum Valencia hat die Region Verleugner in die Regierung gewählt mit der Konsequenz, dass die auf diese Hochwasserkatastrophe nicht reagiert haben. Naja, irgendwie logisch: Wenn ich glaube, es ist kein Problem, die Krise gibt es gar nicht, dann werde ich, wenn sie kommt, auch nicht angemessen darauf reagieren. Das heißt, keine Verleugner zu wählen ist schon deswegen wichtig, damit, wenn die Notsituation kommt, Politiker besser damit umgehen können.

Renaturierung

Dann gibt es ein paar andere Dinge, die gerade deswegen umso sinnvoller sind, wie zum Beispiel Renaturierung. Je katastrophaler die Entwicklung wird, je größer und häufiger die Hochwässer werden, umso wichtiger ist es zum Beispiel, den Flüssen mehr Raum zu geben, weil wir es mit klassischem Hochwasserschutz nicht mehr hinbekommen.

Keine Straßen bauen

Ein weiteres Feld, wo es ganz wichtig wäre, endlich zur Vernunft zu kommen, ist, keine weiteren Straßen zu bauen, weil es wird uns ein Lobau-Tunnel mit Autobahn in 50 Jahren nicht mehr viel bringen, wenn uns die fruchtbaren Ackerflächen fehlen. Das sind dann so Dinge, wo Klimaschutz 1.0 und Klimaschutz 2.0 konform gehen, aber die Prioritäten sind dann zum Teil schon neu aufgestellt.
https://fm4.orf.at/stories/3045406/

Harald Lesch spricht Klartext! | Terra X Lesch & Co

Saudek: Warum die sozial-ökologische Wende ausbleibt und was Kirche tun kann

Der Philosoph Daniel Saudek fragt, warum die sozial-ökologische Wende der reichen Gesellschaften trotz der sich drastisch verschärfenden Probleme wie Ungleichheit, Klimakrise und Artensterben ausbleibt und welche Rolle die Kirche bisher gespielt hat und künftig spielen sollte.

Ausführlicher unter: https://www.forum-grenzfragen.de/anthropozentrik-am-ende/

Flugverkehr: Gesundheit und Nahrungssicherheit

Die Steuersätze für Flugtickets in Österreich müssen wegen der negativen Auswirkung auf die Gesundheit und die Lebensmittelproduktion erhöht werden.
Es beträgt die Flugabgabe seit 1. September 2020 12 Euro je Passagierin/Passagier. Diese Abgabe muss wegen dem schädlichen CO2 Ausstoß auf 120 Euro erhöht werden.
Für jene Flüge, bei denen sich die Entfernung zwischen dem inländischen Abflughafen und dem Zielflugplatz auf weniger als 350 km beläuft, beträgt die Flugabgabe 30 Euro je Passagierin/Passagier. Diese Abgabe muss wegen dem schädlichen CO2 Ausstoß auf 300 Euro erhöht werden.
Es geht darum, die Gesundheit und die Nahrungssicherheit zu erhalten.
Die anderen Länder werden aufgefordert, diesem Beispiel zu folgen.

Initiative für Gesundheit und Nahrungssicherheit

Klimarat fordert einen autofreien Tag

Monatlichen autofreien Tag einführen

In allen größeren Städten soll es jeden Monat einen verpflichtenden autofreien Tag für alle geben, ausgenommen sind Fahrten für Notfälle sowie Einsatzfahrzeuge. So werden zum einen Vorteile von autofreien Innenstädten erlebbar gemacht (u. a. weniger Lärm, bessere Luft, freie und sichere Straßen für Fußgänger und Fahrradfahrende und auch schnelleres Vorankommen von Einsatzfahrzeugen) und zum anderen Möglichkeiten geschaffen, unsere Alltagsgewohnheiten aktiv zu hinterfragen beziehungsweise neue Verhaltensweisen auszuprobieren. Zum Ausgleich soll der öffentliche Verkehr höher getaktet fahren und kostengünstiger oder kostenfrei verfügbar sein.

Kerosinsteuer einführen!

Österreich soll sich für eine EU-weite Umsetzung einer Kerosinsteuer (auf der gesamten Flugstrecke) einsetzen. Dadurch könnten die Preise für Flugtickets den wahren Klimakosten angenähert werden und so das Flugverkehrsaufkommen verringert werden. Es lohnt sich dann auch eher, alternative Treibstoffe zu entwickeln. Die Einnahmen aus der Kerosinsteuer sollten dafür genutzt werden, Infrastruktur für die Erzeugung von erneuerbarer Energie und für den (internationalen) Bahnverkehr (insbesondere Nachtzugverbindungen) zu errichten. Dem eventuellen Verlust von Arbeitsplätzen in der Flug-Branche stehen neue Arbeitsplätze durch Investitionen in erneuerbare Energie und öffentlichen Verkehr gegenüber.

Die Forderungen des Österreichischen Klimarates

Allgemeine Empfehlungen
Quelle: https://klimarat.org/

„Klimarat fordert einen autofreien Tag“ weiterlesen

Europa im Jahr 2040

Wie soll Europa im Jahr 2040 aussehen? Das wäre mein Vorschlag:

  • ZUKUNFT: Europa soll ein naturnaher, sozialgerechter, klimaneutraler Kontinent werden. Wir wollen Lebensqualität schaffen und erhalten und damit Gesundheit und Sicherheit gewährleisten.
  • WOHNEN: Wir wollen ein angenehmes Wohnen in Europa. Dafür sollen alle Häuser gedämmt und die Fassaden begrünt werden. Jede und jeder soll den eigenen Strom erzeugen können (Photovoltaik auf Dächern und Balkonen, gemeinsame Windräder auf hohen Flächen). Verschiedene Arten von Wärmepumpen sollen das Raumklima temperieren.
  • SCHATTEN: Ein angenehmes Klima im Außenbereich soll geschaffen und bewahrt werden mit schattenspendenden Bäumen auf allen Plätzen und Straßen für die Fußgängerinnen und Fußgänger. Auf den Plätzen sollen Bänke und Tische zum Verweilen einladen.
  • MOBILITÄT: Wir wollen einen flüssigen und sicheren Verkehr für Autos und Fahrräder auf allen Straßen. Dazu gehören Fahrradwege und Gehwege neben ruhigem, stressfreiem Autoverkehr. In allen Gebieten soll es Mikro-Öffis-Stationen geben, sodass alle, die wollen, mit Kleinbussen abgeholt werden können. Die Anbindung an die Bahn ist uns sehr wichtig. Da möchten wir die Bahnhöfe und die Haltestellen benutzerfreundlicher machen und Fahrradgaragen bereitstellen. Wir wollen Begegnungszonen einrichten, um Freundinnen und Freunde zu treffen.
  • LEBEWESEN: Wir wollen, dass der Boden gesund bleibt, dass Pflanzen wachsen und Tiere leben können. So sind wir gegen Bodenversiegelungen, die das Grundwasser und die Artenvielfalt bedrohen.
    Jeder Bewohner und jede Bewohnerin soll eine gesicherte Wohnung haben. Wohnungen sollen nicht leer stehen, sondern für Menschen da sein.
  • KINDER: Wir wollen, dass es den Kindern gut geht, dass sie eine gute Bildung und Ausbildung bekommen und sicher in die Schule gehen können. Sie sollen sich durch Kinderparlamente beteiligen können. Jugendliche sollen Räume bekommen, um sich zu entwickeln.
  • KULTUR: Die Kulturinitiativen und Kulturvereine sollen gefördert werden, ein Kulturzentrum für Veranstaltungen, Reparatur und Workshops soll in allen Orten eingerichtet werden.
  • DIENSTE: Kommunale Dienste sollen nicht für den Gewinn arbeiten, sondern für die Menschen. Die Fahrzeuge und Maschinen der Gemeinden sollen die Natur nicht belasten, sondern umweltverträgliche Antriebe haben.
  • HAUSBAU: Sollten Gebäude errichtet werden, sollen sie mit Holz, Lehm und biogenem Material errichtet werden.
  • NAHRUNG: Die Nahrungsmittel sollen aus der Region und aus biologischem Landbau stammen und möglichst saisonal aufbereitet werden. Auch exotische Früchte können in den Regionen gedeihen. Lebensmittelkooperativen sollen gefördert werden.
  • GESUNDHEIT UND SICHERHEIT: Die Sicherheit und die Gesundheitsversorgung sind sehr wichtig. Deswegen arbeiten wir mit den Sicherheitsorganen Polizei und Militär zusammen, mit der Feuerwehr, mit den Ärzten und den Rettungsorganisationen. Europa soll sich gegen Diktaturen gut verteidigen können.
  • PRODUKTION: Die naturfreundliche, nachhaltige Produktion muss ausgerichtet werden auf die Waren und Dienstleistungen, die die Gesundheit, die Sicherheit, die Grundbedürfnisse der Menschen wie Nahrung, Kleidung, Wohnungswärme und die Bewahrung der Lebensgrundlagen, die Biodiversität zum Ziel haben. Es muss zu einer Kreislaufwirtschaft kommen mit geringem Abfall, keinen Treibhausgasemissionen und keinem Mikroplastik. Der Transport von Waren muss nachhaltig gestaltet werden.
  • KOOPERATION: Wir sind dafür, dass die Kooperation in den Gemeinden gefördert wird, dass die Beziehungen gestärkt werden, dass Mitverantwortung gelebt werden kann und dass man sich wertschätzt.
  • EUROPA: Wir wollen, dass Europa ein naturnaher, sozialgerechter, klimaneutraler Kontinent wird und bleibt. Wir wollen Lebensqualität schaffen und erhalten. Europa soll ein Kontinent der lebenswerten Zukunft werden.

Mag. Hannes Daxbacher

Regionale Entwicklung im Wienerwald

Liebe Freundinnen und Freunde der Zukunft auf der Erde!
Ich lade euch herzlichst zu unserem nächsten Arbeitskreis Zukunft der Erde am Mittwoch, 22.11. 2023, 18:00, Café Corso, Pressbaum, Niederösterreich ein.
Es geht um die Liebe zum Leben und die Begeisterung für gute Bedingungen.
Am vorletzten Mittwoch haben wir vor allem folgende Themen besprochen: Biodiversität und Staudenknöterich, FoodCoops, individueller öffentlicher Verkehr und Radwege.
Einige wollen zur Biodiversität weiterarbeiten, andere zu den Mikro-Öffis. Aber auch andere Themen werden aktuell sein.

Genauerer Rückblick auf die Themen und mehr Informationen:

  1. Biodiversität ist gefährdet, auch durch den Staudenknöterich. Er stammt ursprünglich aus Asien und ist eine 3-4 m hohe Staudenart, die sich vor allem an freien Ufern und Straßen verbreitet. Dort führt sie zur Erosion des Erdreichs, zum Aufbrechen der Straße und lässt durch ihren dichten Wuchs keine anderen Pflanzen zu. Romana Kalt hat schon sehr viel zur Aufklärung beigetragen. Info bei der AGES, Land Steiermark, Wikipedia, Europäische Union.
  2. Zu Food Coop und Bauernmärkte gibt es unterschiedliche Erfahrungen. Das Bedürfnis nach regionalen Lebensmitteln ist da, aber die Konsumenten machen oft keine Wochenpläne und besuchen die Supermärkte dann, wenn sie gerade etwas brauchen. Food-Coop im B.R.O.T. hat aber vieles auf Lager. Info: BROT, FoodCoops, Food-Coop-Pressbaum, Manfried Faber.
  3. Öffentlicher Verkehr: Er ist mit dem Radverkehr und dem Zu-Fuß-Gehen die Alternative zum Verbrenner und auch zum Elektroauto. In Niederösterreich gibt es in einigen Regionen individuelle und öffentliche Verkehrsangebote, „Mikro-Öffis“. In unseren Gemeinden gab es mit VOR schon Absprachen und es gab auch Planungen, wo Kleinbusse Stationen haben können. Leider wurde das Konzept aus finanziellen Gründen ad Acta gelegt. Mikro_ÖV gibt es in fast allen Bundesländern. Neu: Gemeinden werden ab sofort für solche „Mikro-ÖV“-Projekte mit bis zu 80.000 Euro jährlich unterstützt. Info: KOMMUNAL; Klimaministerium, VCÖ (PDF), Michael Sigmund, Rudi Mlinar.
  4. Der Radweg durch das Pressbaumer Zentrum ist in Planung. Mit der EVN, die Fernwärme bauen will, soll auch die Stromleitung und das Wassernetz erneuert werden. Info: Elisabeth Reinthaler, Radlobby: Katja Bohländer.

Nächster Arbeitskreis ist also am Mittwoch, 22.11. 2023, 18:00, Café Corso

Davor, am Dienstag, 21.11.2023 fahre ich mit Hans-Peter zu einer Veranstaltung nach St. Pölten über nachhaltige Gemeindeentwicklung und „Klimaschutz gemeinsam umsetzen“. Mit dem Zug um 14:42 ab Tullnerbach Pressbaum. Vielleicht möchte wer von euch mitfahren. Gleich.wandeln.
Liebe Grüße
Hannes

Klimastreik am Freitag, 15.9.2023

Es wird immer dringender. Klimademonstration weltweit und in Pressbaum.

Mit 300 bis 500 Hitzetoten rechnet die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit heuer in Österreich. Das wäre ein deutlicher Anstieg, verglichen mit 2022. Da waren es 231Tote.

Der Sommer 2023 hat gezeigt, dass extreme Wetterverhältnisse auch in Europa keine Ausnahme mehr sind. Feuer auf griechischen Inseln, Hitze in Spanien, Hagelstürme in Italien, Fluten und Muren in der Steiermark und Kärnten. Die Folgen der globalen Klimaerhitzung werden bei uns immer spürbarer.

Ich organisiere das mit anderen von Fridays For Future und habe die Demonstration bei der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten angemeldet. Ich lade euch herzlich dazu ein.

Wir fordern die österreichische Regierung auf, mehr zu tun. Die Treibhausgase, die in die Atmosphäre geschaufelt werden, bleiben dort tausend Jahre und erhitzen jedes Jahr die Erdoberfläche. Es gibt Pläne, CO2 und Methan zu reduzieren. Aber laut österreichischem Umweltbundesamt wird Österreich die EU-Klimaziele für 2030 verfehlen. Dabei gibt es einfach umzusetzende Maßnahmen:

  • Alle Bundesländer müssen Windenergie ausbauen.
    Windenergiequote für jedes Bundesland
    Säumige Bundesländer zahlen mehr.
    Die Winterlücke von Strom mit Windenergie schließen
  • Altbau-Häuser dämmen und Luft-Luft-Wärmepumpen einbauen. Ein typischer Altbau braucht ohne Dämmung 4-mal so viel Heizenergie wie mit Sanierung.
  • Güterverkehr weg von der Straße auf die Schiene.
  • Ein neues Klimaschutzgesetz, das Kinder wirklich schützt.
  • Von den Landesregierungen fordern wir einen massiven Ausbau von Radwegen – statt Autobahnen.
  • Verbot von Insektiziden
  • Verbot von Plastikverpackung, Pfand auf Plastikflaschen
  • Ausbau des Stromnetzes
  • Geschwindigkeitsbeschränkung 100 / 60 /40
  • Keine neuen Straßen
  • Keine neuen Supermärkte
  • Renaturieren

Quellen: Fridays For Future Austria
Fridays for Future Pressbaum
Link zu Instagram: https://www.instagram.com/p/CwxKYKWqgRy/
Link zu Facebook: https://www.facebook.com/events/688186876506433
Link zu Tiktok https://vm.tiktok.com/ZGJnJSEsK/

Zerstörung der Natur durch Businessparks

In Oberpullendorf im Burgenland wird ein Businesspark gebaut. Ich wandere hin und habe es als Demonstration angemeldet. Wer möchte, kann mitgehen. Wir treffen uns am Mittwoch 5.7.2023 um 12:00 am Kirchenplatz in Oberpullendorf und gehen Richtung Steinberg-Dörfl zur Baustelle des Businessparks und zurück.

Die Zerstörung der Natur schreitet voran mit Auswirkungen auf das Grundwasser, auf die Bienen und auf die Gesundheit. Die Einkaufszentren fördern den Autoverkehr mit noch mehr CO2 Ausstoß und lassen die Zentren veröden.

Es gibt auch ein einfaches, freies, schönes und gutes Leben ohne die fossilen Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle.

Wichtig ist es, die Naturzerstörung zu dokumentieren. Deswegen lade ich ein.

https://www.blop.at/
https://www.facebook.com/blop.oberpullendorf
https://www.facebook.com/andrea.roschek
https://www.facebook.com/events/3483913795201472
https://www.meinbezirk.at/oberpullendorf/c-leute/gruendung-der-initiative-naturraeume-mittleres-burgenland_a6083595#likes

Mit Bus nach Oberpullendorf

Ein Haus am Land – und dann?

Der Verkehr ist einer der größten Probleme beim Klimaschutz.
Die Begleitforschung zum Klimarat habe gezeigt, so Marianne Penker Professorin für Landsoziologie an der BOKU Wien im Gespräch mit topos.ORF.at, dass Menschen mit Klimaschutzmaßnahmen mitgehen, wenn sie genug Informationen erhalten, sich bei der Entwicklung der Maßnahmen eingebunden fühlen und wenn diese mit ihrer Lebensrealität vereinbar sind. Nach Oberösterreich haben Niederösterreich und die Steiermark den höchsten CO2-Verbrauch pro Kopf.
https://topos.orf.at/klima-co2-stadt-land100

Bodenlos oder Boden für alle?

Wie wir den Raubbau am Gemeingut stoppen. Boden ist ein endliches Gut. Wie gehen wir mit ihm um?

Rebecca Amberger (Fridays for Future NÖ), Mary Sidler, Elias Molitschnig, Silvia Drechsler (Vizebürgermeisterin Mödling), Peter Eisenschenk (Bürgermeister Tulln), Franziska Leeb (ORTE-Vorsitzende) Foto: Johannes Haslhofer

Johannes Haselhofer berichtet in den Niederösterreichischen Nachrichten von einem Symposion in St. Pölten über den „Flächenfraß in Form der stetig fortschreitenden Bodenversiegelung“.
Interessant war der Beitrag von Tullns Bürgermeister Peter Eisenschenk, der „das Klimamanifest von 2019 als eine Grundlage des umweltpolitischen Handelns in Tulln“ bezeichnete. Die Stadtgemeinde hat vor, die Betriebe der Gemeinde bis 2025 klimaneutral zu gestalten. Im Rathaus soll eine Wärmepumpe installiert werden, welche 100 Tonnen CO2 im Jahr einspart.

Raumplanung: Verdichten statt erweitern

Wichtig ist dem Bürgermeister auch die „Innenverdichtung statt Außenerweiterung“ der Stadt. Denn je weiter die Bevölkerung das Umland zersiedelt, umso mehr Verkehr bringt es mit sich.
Quelle: NÖN 14.3.2023

Die Wanderausstellung „Boden für Alle“ ist noch ein letztes Mal in Niederösterreich zu sehen, und zwar in der Nö Landesbibliothek Landhausplatz 1 von 8. Februar bis 24. März. Ich werde sie ansehen. Es gibt ein gutes Video davon:

Ausstellung / Exhibition „Boden für Alle“ / „Land for Us All“ „Boden ist kein Joghurt
Quelle: ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich

Keine Chance für Spekulatoren – arte Dokumentation
Bodenschutz

Pressbaumer Unternehmer*innen stellen sich vor

Schrankflüsterin Regina Halbauer und Ingrid Burtscher hatten die Idee zur Regionalen Messe in Pressbaum.
Foto: Nadja Buechler

31 Pressbaumer Kleinbetriebe präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen im Pressbaumer Stadtsaal. Samstag, 25. März, Franz Gugerell-Gasse 1, von 10 bis 18 Uhr.
Die 1. Regionale Messe Pressbaum bietet Gewerbebetrieben eine Plattform um sich gemeinsam einem Publikum zu präsentieren und vorzustellen. Die Organisatorinnen Ingrid Burtscher und Regina Halbauer entwickelten die Idee bei einem Arbeitstreffen im November 2022. “Wir wollten ganz bewusst nur Pressbaumer Unternehmer einladen. Viele Einzelunternehmer oder kleine Betriebe sind im eigenen Ort gar nicht bekannt”, erklärt Halbauer die örtliche Einschränkung.

Kleinunternehmer im Ort

“Wir wollen mit der Messe eine breite Bevölkerung ansprechen und gleichzeitig etwas für Kleinunternehmer im Ort tun”, beschreibt Burtscher die Idee. Unterstützt werden die Organisatorinnen von den Grünen Pressbaum. “Es geht hier aber nicht um eine Parteiveranstaltung, sondern um ein informatives Angebot für die ganze Familie und die Förderung der regionalen Wirtschaft”, sagt Burtscher.

Nachhaltigkeit im Kleiderschrank

Eröffnet wird die Messe um 10 Uhr mit dem Quintett des Stadtorchesters, es spielt Musik von Scott Joplin, und mit Worten zur regionalen Wirtschaft von Nationalratsabgeordneten Elisabeth Götze. Um 14 Uhr folgt ein Vortrag über Nachhaltigkeit im Kleiderschrank, um 15 Uhr eine Modenschau und um 17 Uhr findet eine Tombola zugunsten des Therapiezentrums Zukunftsschmiede (auch Pressbaum) statt. 31 Aussteller stellen auf der Messe ihre Produkte vor und sorgen für das leibliche Wohl. Die Messe findet am Samstag, 25. März im Stadtsaal Pressbaum, Franz Gugerell-Gasse 1, von 10 bis 18 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.
Quelle: NÖN 21.3.2023

Raus aus der Wachstumsidee

Ulrich Brand: Es braucht einen Rückbau der ökonomischen Logik von ‚Wachstum, Wachstum, Wachstum‘. Diese Erkenntnis wird heute breit geteilt wird. Nicht nur von den Investoren und vom Management, sondern auch von Beschäftigten und Gewerkschaften und vom Staat. Das ist die eine Dimension. Die andere ist der materielle Rückbau, bei der es weit weniger Konsens gibt. In bestimmten Bereichen – bei der Produktion und Nutzung von Automobilien, dem Flugverkehr, der industriellen Landwirtschaft, der schnell verbrauchbaren Güter und der billigen Kleidung – muss zurückgebaut werden. Wir brauchen ein anderes Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell, das Wohlstand mit weniger materiellen Gütern sichert. Das heißt aber durchaus, dass wir im Bildungsbereich, im Gesundheitsbereich, im Bereich von ökologischer Ernährung und im öffentlichen Verkehr wachsen müssen.

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Psychologie und Kommunikation des Klimawandels – Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie

Wissen4Future Teil 9: Psychologie und Kommunikation des Klimawandels Prof. Dr. Thomas Brudermann von der Universität Graz beschäftigt sich mit verschiedenen Themen aus Umwelt- und Klimapsychologie, Wirtschaftspsychologie, Verhaltensökonomie und Nachhaltigkeitsforschung. Einen besonderen Fokus legt er dabei auf das Entscheidungsverhalten von Bürgerinnen, Konsumenten, Haushalten und Organisationen. In seinem Vortrag zum 9. Teil des Grundkurses Klimabildung von Scientists4Future erklärt er, warum es uns als Person, wie auch als Gesellschaft, schwer fällt, etwas an unserem Verhalten zu ändern, und was wir tun können, um die Blockade zu überwinden. Die Aufzeichnung erfolgte online am 27.1.2023.

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Es wird eng: 1,5 Grad nicht erreichbar?

Ein bekanntes Ehepaar, das jedes zweite Monat Fernreisen macht, erklärte mir am Wochenende, dass die Menschen auf der Erde keine Zukunft mehr haben. Denn niemand macht etwas gegen den Klimawandel. Ich denke aber, dass jeder und jede viele kleine oder große Schritte auf dem Weg der Transformation machen und die Rahmenbedingungen unterstützen kann.

Ich erhalte gerade den Newsletter KLIMAKLARTEXT des Standards mit aktuellen Artikeln zum Klimawandel:

Am Klimaschutzpaket von Joe Biden stört die EU vor allem die Buy-American-Klauseln, die amerikanische Unternehmen bevorzugen. Von der Leyen kontert mit dem Green Deal Industrial Plan der EU.
Wichtige Fragen für die Zukunft: Kommt Ihr nächstes E-Auto, die effiziente Solaranlage, aus Europa? Entstehen Millionen neue Jobs in klimafreundlichen Branchen?

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Erneuerbare Energie und Verkehrswende

Wissen4Future Teil 6: Energiewende und Verkehrswende: Prof. Dr. Johannes Schmidt von der Universität für Bodenkultur Wien forscht zu unterschiedlichen Aspekten der Energiewende und erneuerbaren Energien. Er hielt den ersten Teil des 6. Vortrags im Rahmen des Wissen4Future Klima- und Biodiversitäts- Grundkurses zum Thema „Energiewende“. In seinem Vortrag erklärt er, wie sich die derzeit erzeugte und verbrauchte Energie aufteilen, und welche technologischen Möglichkeiten zur Dekarbonisierung bestehen. Wenn wir fossile Energie verwenden, müssen wir das CO2 abscheiden. Wichtig wird die Energie-Effizienz und Stromerzeugung.

Ein Ausstieg aus den Emissionen veranlasste das IPCC ( der UNO Ausschuss für Klimaänderungen) zu verschiedenen hoffnungsvollen Szenarien. Es geht davon aus, dass die Emissionen auf Null gehen.

Den zweiten Teil des Vortrags hielt Prof. Dr. Günter Emberger, der an der TU Wien den Forschungsbereich Verkehrsplanung- und Technik leitet. Er beschreibt die Verbindung zwischen den geforderten Reduktionspfaden und Maßnahmen zur Dekarbonisierung, aber auch gesellschaftlichen Werten und Verhaltensweisen. Ohne ein völlig anderes Konzept und Verständnis von Transport sind die Klimaziele nicht erreichbar. Technologie alleine kann das Problem der zu hohen Emissionen nicht beheben. Wichtig ist die Verringerung der Bodenversiegelung. 70 % der fossilen Energien müssen in der Erde bleiben.

Es ist ein Gewinn an Lebensqualität, von der Abhängigkeit vom Auto und den fossilen Energien befreit zu werden. Die Frage ist, ob wir die Zeit noch haben.

Um die Klimaziele von 2 Grad zu erreichen müssen wir unsere Mobilität einschränken, 2050 nur 11km pro Tag mit der Bahn, 0,7km pro Tag mit dem PKW fahren und 2050 können wir keine Flugreisen mehr machen. Quelle: mobalance, eine klimaverträgliche Alternative für die Mobilität von morgen.

Was sagt die Naturwissenschaft?

Diese Seiten bringen Vorträge der Wissenschaftler*innen in Österreich. Einfach die unterstrichenen Worte anklicken und den Vortrag auf Youtube ansehen.

Physikalische Grundlagen des Klimawandels:

Wissen4Future Teil 1: Physikalische Grundlagen Prof. Dr. Douglas Maraun vom Wegener Center für Klima und globalen Wandel der Universität Graz. Er erklärt die Energiebilanz, den Treibhauseffekt, das Klima der Vergangenheit, und stellt die aktuellen Forschungen zum Jetstream, zu dem Extremwetter, und den Kipppunkten vor.

Direkte Konsequenzen für das Leben auf der Erde:

Wissen4Future Teil2: Direkte Konsequenzen Prof. Dr. Herbert Formayer von der Universität für Bodenkultur Wien ist Experte für numerische Meteorologie und (lokale) Klimamodellierung. Er hielt den zweiten Vortrag des Wissen4Future Klima- und Biodiversitäts- Grundkurses zum Thema „Direkte Konsequenzen des Klimawandels“. In seinem Vortrag geht er auf den lokalen Anstieg der Hitze sowie Trends hin zu mehr Trockenheit, Schneelagenverringerung und Extremwetter in Österreich anhand konkreter Beispiele, wie etwa dem Neusiedlersee, ein. Ebenso wird klar dargelegt, wie sich die jetzigen klimatischen Veränderungen stark von jenen unterscheiden, welche es historisch auf der Erde gab.

Er zeigt die Temperaturerhöhung, die Hitzewellen, die Trockenheit. Er bringt als Beispiel die Geschichte des Neusiedlersees. Er zeigt den Meeresspiegelanstieg, die Schneeverhältnisse, die Starkniederschläge und die Gewitterwahrscheinlichkeit. Er geht auch auf die Behauptung ein, das Klima habe schon immer geschwankt. Er zeigt die Forschung zu den Tipping Points: das Arktische Meereis, der Permafrost, der Amazonas Regenwald und zieht die Schlussfolgerungen.

Wie kann die Klimaneutralität erreicht werden?

Der APCC Special Report Strukturen für ein klimafreundliches Leben ist eine bewertende Zusammenfassung aktueller Forschung zur Transformation hin zu Strukturen die klimafreundliches Handeln und somit Leben allen ermöglicht. Vorgestellt bei einem Pressegespräch mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sowie Arbeitsminister Martin Kocher von Karl Steininger und Andreas Novy am 28.11.2022.

Szenarien zur Erreichung der Klimaneutralität in Österreich bis 2040: NetZero2040 ist ein vom Austrian Climate Research Program gefördertes Projekt und wird von BOKU, österreichischer Energieagentur und dem IIASA durchgeführt.

Rund 80 Forscher_innen aus ganz Österreich trafen sich am 6. und 7. Juli 2022 in Innsbruck zu einem ersten großen Arbeitstreffen rund um die Erstellung des 2. Sachstandsberichts zum Klimawandel in Österreich

Podcast zum Klima: Das Klima in mehreren Folgen. Folge 2, 37, 39, 45.

Übersicht über die Vorträge: https://at.scientists4future.org/wissen4future/

Wissen schafft Klimaschutz – nicht von selbst.