Steyler Missionare beten vor OMV für Opfer der Erderwärmung

Orden kündigt Stationengottesdienst am 14. September entlang der OMV-Raffinerie Schwechat an – Weitere Akzente während der „Schöpfungszeit“ ab 1. September.

Wien, 22.08.2024 (KAP) Ihre Anteilnahme mit den Opfern der Erderhitzung bekundet die Ordensgemeinschaft der Steyler Missionare mit einer bemerkenswerten Initiative zur „Schöpfungszeit“: Entlang der OMV-Raffinerie Schwechat – einem der Brennpunkte für fossile Energie in Österreich – soll am 14. September ein Stationengottesdienst unter dem von Ephraim Kishon inspirierten Titel „Nicht so laut vor Jericho…“ gefeiert werden, kündigte der seit langem in der Klimaschutzbewegung aktive Pater Franz Helm an.

Zu den Opfern der Erderwärmung zählen die Steyler Missionare die zunehmende Zahl jener, die durch die Extrem-Wetterereignisse ihr Eigentum oder sogar ihr Leben verlieren, ebenso die vielen Pflanzen- und Tierarten, die sich an die rasche Klimaveränderung nicht anpassen können und aussterben.

„Wir planen, der Opfer zu gedenken und für sie zu beten und zugleich Gott zu bitten, dass die so dringende Änderung unserer Lebensweise und der Umbau unseres Wirtschaftens gelingen möge“, erklärte der für den Gottesdienst verantwortliche Helm. „Bei all dem sehen wir uns selbst als Teil des Problems, denn wir alle sind derzeit von fossilen Energieträgern und Rohstoffen abhängig.“

Treffpunkt für den Stationengottesdienst ist am Samstag, 14. September, um 15.15 Uhr am Bahnhof Mannswörth. Der Weg führt anschließend entlang der Danubiastraße.

Aufruf „Wählt das Leben!“

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Die Elektromobilität hat Zukunft

Die Diskussion begann, als Josef Christian Aigner in der Furche gegen die Elektromobilität als Allheilmittel gegen die Klimakrise anschrieb. (Furche 32, 2024), Dagegen schrieb Johannes Schmidl eine Replik.

Josef Christian Aigner „erhebt in seinem Artikel den Vorwurf, die Elektro-(Auto-)Mobilität werde engstirnig als Allheilmittel zur CO₂-Reduktion gepriesen, demgegenüber bleibe die Gesellschaft gänzlich unaufgeklärt über die Schattenseiten der für die Akkus in den Elektroautos notwendigen Lithiumproduktion. Elektromobilität ist ein Element im großen Technologie- und Methodenkoffer, mit dem man die Klimakrise eindämmen und letztlich verhindern will. Sie ist sicher kein „Allheilmittel“, wie es Aigner in den Raum stellt, genauso wenig wie Windenergie, Geothermie, Pelletsheizungen, Photovoltaik usw. eines sind. Niemand behauptet ernsthaft, ein „Allheilmittel“ gegen die Klimakrise zu haben.“

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Kassandra: Schluss mit Öl und Gas

Der Energieexperte Johannes Schmidl erinnerte vor zwei Jahren in der Furche an Kassandra. Sie warnte vergeblich vor dem hölzernen Pferd, das die Griechen vor die Tore ihrer Heimatstadt Troja gestellt hatten. „Mit Warnungen vor Unheil macht man sich schnell unbeliebt. Noch unbeliebter aber ist man, wenn sich danach herausstellt, dass man mit seinen Warnungen Recht behalten hat.“

„Nicht nur aus Klimaschutzgründen müssen wir uns aus der Verbrennung fossiler Energie verabschieden, auch um der Versorgungssicherheit willen, um Abhängigkeit und Erpressbarkeit loszuwerden. Der Weg ist vorgegeben, und es wird kein Zurück geben. Man sollte also alles vermeiden, was einen auf Jahrzehnte an die Nutzung fossiler Energie oder überdimensionierter ineffektiver Strukturen bindet (sogenannte Lock-in-Effekte).

Etwa die Hälfte des Energieverbrauchs in Österreich ist Wärmeenergie; deren Bedeutung wird gegenüber dem Strom meistens unterschätzt. Es lohnt sich also, Wärmeverluste in Haus oder Wohnung zu verhindern. Dichtungen an den Fenstern sind schnell angebracht, ein Grad geringere Raumtemperatur spart über die Heizsaison etwa 6% an Heizenergie. Spricht viel dagegen, im Winter mit dem Pullover vor dem Fernseher oder einem guten Buch zu sitzen anstatt im T-Shirt? Auch ein Heizungsservice, das man vielleicht ohnehin schon einige Jahre vor sich hergeschoben hat, erhöht die Effizienz. Am besten macht man den Termin mit dem Installateur noch vor der Heizsaison. Bei der Gelegenheit kann man auch gleich die Heizkörper entlüften.

Kleine Maßnahmen ganz groß

Es gibt eine Fülle von kleinen Maßnahmen, die in Summe dann doch eine spürbare Menge Energie einsparen: Deckel drauf beim Kochen, Kühlschrank auf sieben Grad einstellen, Wäscheleine statt Wäschetrockner. Allein für den Stand-by-Betrieb von Elektrogeräten läuft in Österreich ständig ein Donaukraftwerk.

Natürlich spart man auch Energie, wenn man weniger und nicht so schnell Auto fährt. Das Tempolimit zu reduzieren, beispielsweise auf 100 (Autobahnen)/80 (Landstraßen)/30 (im Ortsgebiet), wagt hierzulande aber nicht so bald jemand, obwohl es schnell gehen würde. Der seit Jahren getrommelte Slogan „keine Verbote!“ wirkt offenbar immer noch als mentale Barriere. Das sollte aber niemanden davon abhalten, selbst langsamer mit dem Auto unterwegs zu sein (oder gar nicht).

Auch wenn die Versorgungssicherheit aktuell gewährleistet erscheint: Gas ist von nun an ein knappes Gut, erklärte der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck.“

Die Furche, 29. Juni 2022
https://www.furche.at/meinung/diesseits-von-gut-und-boese/energiekrise-wenns-nun-schnell-gehen-soll-8706763

Die wissenschaftliche Forschung lässt sich nicht aufhalten

Es gibt physikalische Ergebnisse zur Klimakrise, die schon im 19. Jahrhundert bekannt wurden.

Jean Baptiste Joseph Fourier fragte sich schon im Jahr 1824, warum es im Winter und in der Nacht nicht kälter ist. Den natürlichen Treibhauseffekt mit dem CO2 haben schon die Wissenschaftlerin Eunice Newton Foote 1856 und der Physiker John Tyndall 1862 entdeckt. Svante Arrhenius, der 1903 den Physik-Nobelpreis bekam, erkannte 1895, dass wir durch das Verbrennen der Kohle (später kam Erdöl und Erdgas dazu) auf eine globale Erwärmung von 5 Grad zusteuern. Die Wissenschaftler Rudolf Clausius und Émile Clapeyron kamen 1834 zu dem Ergebnis, dass der Wasserdampfgehalt der Atmosphäre mit jedem Grad Celsius wärmer um 7% zunimmt.

Es gibt Lösungen

Schließt euch zusammen!
Mir bekannt wurde Susan Solomon, als Papst Franziskus die US-amerikanische Chemikerin und Klimaforscherin vor drei Jahren an die Päpstliche Akademie der Wissenschaften berief. Solomon forscht zur Veränderung der Atmosphäre. Sie war sehr erfolgreich in der Bekämpfung des Ozonlochs und fordert ein Stopp des Verbrennens von Kohle, Erdöl und Erdgas. Menschen sollen sich zusammenschließen und gemeinsam ihre Stimme erheben.

The Observer fragt sie: Eine Lehre aus Ihrem Buch ist, dass, wenn Sie ein gewöhnlicher Mensch sind, der sich über die Klimakrise Sorgen macht, das Wirkungsvollste, was Sie tun können, darin besteht, sich mit anderen zusammenzuschließen, um auf Veränderungen zu drängen.

Susan: Solomon: Ja, das ist mit Sicherheit die größte Wirkung. Es war der Anstoß für so viele Umweltprobleme in der Vergangenheit und hat uns bei diesem Problem bereits in Gang gebracht. Um Himmels willen, geben wir jetzt nicht auf, wir stehen kurz vor dem Erfolg. Das ist die grundlegende Botschaft des Buches.

Interview aus der Zeitschrift The Observer:

Klimawissenschaftlerin Susan Solomon: „Lasst uns jetzt nicht aufgeben – wir stehen kurz vor dem Erfolg“, Autor: Killian Fox

Die US-Atmosphärenchemikerin spricht darüber, warum sie den Pessimismus der meisten Klimawissenschaftler nicht teilt, über die Reparatur der Ozonschicht und warum Jacques Cousteau ihr Held ist.

Susan Solomon wurde in Chicago geboren und wuchs dort auf. Sie promovierte in Atmosphärenchemie an der University of California, Berkeley. Sie ist bekannt für ihre Arbeit in den 1980er Jahren, in der sie feststellte, wie die schützende Ozonschicht der Erde durch vom Menschen hergestellte Chemikalien zerstört wurde. Ihre Studien bildeten die Grundlage des Montrealer Protokolls von 1989 – ein internationales Abkommen, das dazu beitrug, 99 % dieser schädlichen Lösungsmittel zu eliminieren. Solomon ist heute Professorin für Umweltstudien und Chemie am MIT und Autorin von drei Büchern. Das neueste davon, Solvable: How We Healed the Earth, and How We Can Do It Again, (Lösbar: Wie wir die Erde geheilt haben und wie wir es erneut tun können?) wendet Lehren aus früheren Umwelterfolgen auf die Klimakrise an.

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Sterben eine Milliarde Menschen durch CO2?

Just Stop Oil, Öl tötet, Stopp CO2
https://juststopoil.org/

Eine Studie, die in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass die Emission von 4.434 Tonnen Kohlendioxid im Jahr 2020 – das entspricht den Lebenszeitemissionen von 3,5 durchschnittlichen Amerikanern – weltweit einen zusätzlichen Todesfall verursacht, der zwischen 2020 und 2100 erwartet wird.

Der weltweite Ausstoß von Kohlenstoffdioxid nahm seit 1960 kontinuierlich zu und erreichte im Jahr 2022 einen Wert von knapp 37,2 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid. (Statista). Das wären durch diesen Jahresausstoß 8 389 715 Tote in den Jahren bis 2100. Die globalen energiebedingten CO2-Emissionen stiegen im Jahr 2023 um 1,1 % und erreichten mit einem Zuwachs von 410 Millionen Tonnen im Vergleich zu 2022 einen neuen Rekordwert von 37,4 Milliarden Tonnen.

Das wären durch diesen Jahresausstoß 8 434 821 Tote in den Jahren bis 2100. Das heißt, jedes Jahr kommen über acht Millionen Tote dazu. In 125 Jahren sind das über eine Milliarde Tote.

Nicht berücksichtigt ist dabei, dass es zu Kipppunkten kommt oder zu Wendepunkten für die Industrieproduktion und die Nahrungsmittelproduktion, die noch mehr Tote verursachen.

Quelle Nature: https://www.nature.com/articles/s41467-021-24487-w
Nature PDF: https://www.nature.com/articles/s41467-021-24487-w.pdf

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Letzte Generation Ö beendet Proteste und wendet sich an die Gesellschaft

Wien/bundesweit, 6. August 2024, 8:00 Uhr. Heute wandte sich die Letzte Generation Österreich mit einem Brief an alle Menschen in Österreich:

Liebe Unterstützerinnen, liebe Bürger:innen Österreichs,

Wir haben in vielfältigster Weise protestiert: Straßenkleben, Autobahnproteste, Nehammer ein Gehirn schenken, Proteste vorm Parlament, Proteste im Parlament, Bäume pflanzen, Farbproteste an Luxusfassaden, Pool-Proteste, Ruhestörung, Motorsport-Unterbrechungen, Gespräche mit Politiker:innen und Promis, digitale Proteste, Blaskapelle auf der Autobahn, Aktionärssitzungen von fossilen Konzernen stören, Zelten, Protestmärsche, Kabarett, Politiker:innenkonfrontationen, Musikkonzertstörungen, Theaterstücke unterbrechen, an Autos anbetonierten, die Bundesregierung verklagen, TV Auftritte, Podiumsdiskussionen, Störungen beim Marathon, Bannerdrops, Aufklärungsvideos, Infoabende zur Klimakatastrophe, Störungen von Skisportevents und zuletzt Flughafenproteste.

Wir haben es versucht.

Wir haben weitergemacht trotz Gewalt, Morddrohungen, Festnahmen und Haft, Hass oder Strafen in Höhe von zehntausenden Euros.

Verantwortlich für das Sterben von Milliarden

Wir sehen keine Perspektive für Erfolg mehr. Die Regierung glänzte in den letzten zwei Jahren mit kompletter Inkompetenz. Menschen aus der Bevölkerung haben sich für die fossile Verdrängung entschieden. Wir sehen ein, dass Österreich weiter in fossiler Ignoranz bleiben will und damit in Kauf nimmt, für den Tod von Milliarden von Menschen mitverantwortlich zu sein. Die Gesellschaft hat versagt. Uns macht das unendlich traurig.

Wir machen Platz, damit neues entstehen kann. Wir haben mehr Menschen als je zuvor politisiert und Samen für einen friedlichen Aufstand gepflanzt. Wir sind nicht mehr die einzigen, die nicht länger bereit sind, die Verbrechen der Regierung zu tolerieren. Die Menschen werden sich weiter organisieren und sich gegen das zerstörerische System auflehnen.

Mit dem heutigen Tag beenden wir unsere Proteste und die „Letzte Generation Österreich“.  Die restlichen Finanzmittel verwenden wir, um die Kosten von Kriminalisierung und Ermittlungen zu decken. Unsere Spendenkanäle bleiben offen, weil immer noch hohe Geldstrafen und hohe Prozesskosten ausständig sind.

Dankbarkeit und Ehrfurcht

Wir sind voller Dankbarkeit und Ehrfurcht für alle mutigen Menschen, die mit der Letzten Generation Österreich protestiert haben.

Wir bleiben wütend. Der Widerstand geht weiter.

Letzte Generation Österreich

Wir danken für die Unterstützung aus vielen Teilen der Gesellschaft und informieren die Öffentlichkeit  weiter über die Entwicklungen der staatlichen Repressionen für unseren friedlichen, gerechtfertigten Protest.

Links: https://x.com/letztegenAT/status/1820703866813292587
https://letztegeneration.at/

Die Letzte Generation in Deutschland ändert die Strategie

Nach dem Kleben

Die Letzte Generation blockiert nicht mehr Straßen, sie steht vor Gericht. Kein Grund zum Aufgeben für Eika Jacob und ihre Tochter Ronja. Die Politik mag sie ignorieren – doch da sind die kleinen unverhofften Erfolge.

von Nana Gerritzen vom 28.07.2024

Dieser Text stammt von der sehr guten Webseite https://www.publik-forum.de/politik-gesellschaft/nach-dem-kleben des Internetauftritts von Publik-Forum

Für mehr Ehrlichkeit in der Klimadebatte: Eika Jacob protestiert vor dem Bremer Landtag

Hitze passt zu dem, was hier verhandelt wird. Im Oktober 2022 hatten sich Eika Jacob und ihre damals 16-jährige Tochter Ronja gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Gruppe »Letzte Generation« mit Sekundenkleber auf die Straße geklebt, um gegen eine Klimapolitik zu protestieren, die aus ihrer Sicht – und der des Weltklimarats – in die Katastrophe zu führen droht.

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Vor ca. 20.000 Jahren war es sehr kalt

Temperaturverlauf in 24.000 Jahren
Was die Eiszeit über den Klimawandel lehrt

Ein Gastbeitrag von Stefan Rahmstorf

Nach einem halben Jahrhundert der Forschung sind die Klimaveränderungen seit der Eiszeit weitgehend entschlüsselt. Sie enthalten fünf wichtige Botschaften für den modernen Klimawandel, die wir nicht ignorieren dürfen.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/was-die-eiszeit-ueber-den-klimawandel-lehrt-a-cfce2e0b-564d-4887-949d-ab3bafec4363

Warum gibt es die globale Erwärmung?

Was lange unbekannt blieb:
Joseph Fourier entdeckte es vor genau 200 Jahren.  https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimawandel-woher-die-gewaltige-energie-der-erderhitzung-stammt-a-692ebf01-faf1-4ffe-828a-16493d24715b?sara_ref=re-so-tw-sh via @derspiegel

Wie nachhaltig sind E-Autos?

Es wird zunehmend zum Glaubenskrieg: Sind Elektroautos nun nachhaltiger als Benzin-, Diesel-, Gas-, eFuel-Pkw – oder nicht? Die Studienlage zur Ökobilanz ist überraschend eindeutig.

Ein Artikel von Andreas Winter, veröffentlicht 21.5.2024 in Utopia.de Dieser Artikel ist Teil der Utopia eMobility-Wochen, präsentiert von Naturstrom. Hier findest du alles rund um’s Thema Mobilitätswende, Elektromobilität, E-Autos, Ökostrom und mehr.

Die Frage nach der Nachhaltigkeit von Elektroautos ist wichtig: Nur wenn wir darauf eine überzeugende Antwort haben, ergibt es Sinn, wenn wir als Land unsere Schlüsselindustrien elektrisch umbauen. Und nur dann werden einzelne, wirkungsbewusste Autofahrer:innen beim Autokauf die anfallenden Mehrkosten tragen wollen. 

Die gute Nachricht: Es gab nie wirklich Zweifel daran, dass bei Betrachtung der klimaschädlichen Emissionen die Elektroautos klimafreundlicher sind als fossil betriebene Autos. Die bessere Nachricht: Bei neuerer und noch eingehender Betrachtung zeigt sich, dass das weiterhin stimmt und sich die Ökobilanz von E-Autos sogar noch verbessern wird.

Ökobilanz Elektroautos: besser, aber nicht perfekt

In Deutschland verursacht der Verkehrssektor 20 Prozent aller Treibhausgas-Emissionen. Deswegen ist es sinnvoll, auch hier nach Alternativen zu suchen – und Elektroautos sind derzeit die beste Alternative, so die neueste Studie des UBA.

Die Fakten in Kürze:

  • Ein neues Elektroauto reduziert die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu einem neuen Verbrenner über die gesamte Lebensdauer um fast die Hälfte.
  • Die „Stromer“ nützen dem Klimaschutz tatsächlich auch mehr als Pkw mit alternativen eFuel- oder Wasserstoff-Antrieben.
  • E-Autos fahren weniger klimaschädlich als sogar gebrauchte Fossil-Fahrzeuge.

Dass Elektroautos von Vorteil für das Klima sind, steht schon jetzt fest. Dieser Vorteil fällt aber umso stärker ins Gewicht, 

  • je grüner der Strom ist, mit dem sie betankt werden,
  • je kleiner die Autos und ihre Batterien sind,
  • je mehr erneuerbare Energien für die Produktion von Autoteilen genutzt werden,
  • je intensiver der Stromer gefahren wird und
  • je mehr das E-Auto als Ersatz, nicht als Ergänzung zu Fossilen gefahren wird. 
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Was steht im Renaturierungsgesetz der EU?

Verordnung über die Wiederherstellung der Natur: Rat gibt endgültig grünes Licht

Der Rat hat heute, 17.6.2024 die erste Verordnung – ihrer Art – über die Wiederherstellung der Natur förmlich angenommen. Ziel der Verordnung ist es, Maßnahmen einzuführen, mit denen bis 2030 mindestens 20 % der Land- und Meeresgebiete der EU und bis 2050 alle Ökosysteme, die der Wiederherstellung bedürfen, wiederhergestellt werden.

Es werden spezifische rechtsverbindliche Ziele und Verpflichtungen für die Wiederherstellung der Natur in jedem der aufgeführten Ökosysteme – von Land- bis hin zu Meeres-, Süßwasser- und städtischen Ökosystemen – festgelegt.

Mit der Verordnung wird darauf abgezielt, den Klimawandel und die Auswirkungen von Naturkatastrophen einzudämmen. Sie wird der EU dazu verhelfen, ihren internationalen Verpflichtungen im Umweltbereich nachzukommen und die Natur in Europa wiederherzustellen.

Ich begrüße die Zustimmung zur Verordnung über die Wiederherstellung der Natur, auf die sich das Europäische Parlament und der Rat vor beinahe einem Jahr geeinigt haben. Sie ist das Ergebnis harter Arbeit, die sich bezahlt gemacht hat. Beim Schutz unserer Umwelt dürfen wir keine Pause machen. Der Rat der EU hat sich heute für die Wiederherstellung der Natur entschieden und dadurch für den Schutz seiner Artenvielfalt und des Lebensumfelds der Bürgerinnen und Bürger Europas. Es ist unsere Pflicht, auf das dringende Problem des Zusammenbruchs der biologischen Vielfalt in Europa zu reagieren. Gleichzeitig müssen wird es der Europäische Union aber ermöglichen, ihren internationalen Verpflichtungen nachzukommen. Die europäische Delegation wird erhobenen Hauptes zur nächsten COP gehen können.

Alain Maron, Minister der Regierung der Region Brüssel-Hauptstadt, zuständig für Klimawandel, Umwelt, Energie und partizipative Demokratie

Wiederherstellung von Land- und Meeresökosystemen

Die neuen Vorschriften werden dazu beitragen, geschädigte Ökosysteme in allen Land- und Meereslebensräumen der Mitgliedstaaten wiederherzustellen, die übergeordneten Ziele der EU in Bezug auf den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel zu erreichen und die Ernährungssicherheit zu erhöhen.

Gemäß der Verordnung müssen die Mitgliedstaaten Maßnahmen festlegen und umsetzen, um als EU-Ziel bis 2030 gemeinsam mindestens 20 % der Land- und Meeresgebiete der EU wiederherzustellen.

Die Verordnung deckt eine Reihe von Land-, Küsten- und Süßwasser-, Wald-, landwirtschaftlichen und städtischen Ökosystemen ab, darunter Feuchtgebiete, Grünland, Wälder, Flüsse und Seen sowie Meeresökosysteme, einschließlich Seegraswiesen sowie Schwamm- und Korallenriffe.

Die Mitgliedstaaten geben Natura 2000-Gebieten bei der Umsetzung der Wiederherstellungsmaßnahmen bis 2030 Vorrang.

Die Mitgliedstaaten werden Maßnahmen ergreifen, um Lebensräume, die sich gemäß der Verordnung in schlechtem Zustand befinden, wiederherzustellen, und zwar

  • mindestens 30 % bis 2030,
  • mindestens 60 % bis 2040 und
  • mindestens 90 % bis 2050.
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Verleumdung gegen Leonore Gewessler?

Strafanzeige gegen Leonore Gewessler
Eine PR-Aktion mit dem strengen Geruch der Verleumdung.

Von Sven Hartberger.

Die Denunziation von BM Leonore Gewessler als eidbrüchige Verletzerin des Verfassungsrechts und als Straftäterin verströmt überdeutlich den strengen Geruch von übler Nachrede (§ 111 StGB) und Verleumdung (§ 297 StGB).

Dem Generalsekretär der ÖVP, Rechtsanwalt Dr.iur. Christian Stocker, und der karenzierten Richterin BM Mag. iur. Karoline Edtstadler, muss auf Grund ihrer juristischen Qualifikation klar sein, dass BM Gewessler die ihr unterstellte Straftat des Amtsmissbrauchs nach § 302 StGB nicht begangen hat. Aber selbst, wenn Herr Stocker tatsächlich ein so unfähiger und miserabler Rechtsanwalt, und Frau Edtstadler eine so ahnungslose und unqualifizierte Richterin sein sollte, dass sie das aus Eigenem nicht wissen, müssen es beide spätestens auf Grund der Belehrung begriffen haben, die ihnen von den Universitätsprofessoren Alois Birklbauer und Robert Kert am 17. Juni im Abendjournal auf Ö1 erteilt worden ist. Birklbauer hat dargelegt, dass schon das offenkundige Fehlen des Tatbestandselements der Wissentlichkeit das Vorliegen eines Amtsmissbrauchs ausschließt. Kert hat erläutert, dass Amtsmissbrauch schon deshalb nicht in Betracht kommt, weil ein Abstimmungsverhalten kein Akt der Hoheitsverwaltung ist, und aus diesem Grund niemals amtsmissbräuchlich geschehen kann.

Stocker versucht trotzdem, eine amtierende Bundesministerin als Verbrecherin zu brandmarken: „Es besteht der Verdacht, dass Leonore Gewessler rechtswidrig und wissentlich gegen die klaren Vorgaben des Verfassungsdienstes im Bundeskanzleramt (VD-BKA) und gegen die Verfassung handelt – dies begründet Amtsmissbrauch“; Tatsächlich hat Gewessler weder ein Verbrechen begangen, noch hat sie gegen die Verfassung gehandelt, wie Stocker sehr gut wissen muss.

Erstens, weil der Verfassungsdienst eine nachgeordnete Dienststelle im Bundeskanzleramt ist, die den obersten Organen der Verwaltung keine Vorgaben zu machen hat und an dessen Rechtsmeinung Minister nicht gebunden sind. Zweitens, weil im konkreten Fall der vom VD-BKA geäußerten Rechtsmeinung der hässliche Hautgout einer bestellten Rechtsverdrehung anhaftet.

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Der Renaturierungspakt: Hilfe für die Natur

ORF: https://orf.at/stories/3360978/

Langer Kampf um „Green Deal“-Kernprojekt

Die EU-Staaten haben am Montag den Weg für eine lange umstrittene Verordnung zum Naturschutz freigemacht. Demnach sollen künftig in der Europäischen Union unter anderem Wälder aufgeforstet sowie Moore und Flüsse in ihren natürlichen Zustand zurückversetzt werden. Der Renaturierungspakt kam letztlich nur dadurch zustande, dass Österreichs Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) gegen den Willen des Koalitionspartners ÖVP dafürstimmte. Für die EU ging es letztlich auch um Glaubwürdigkeit.

Online seit gestern, 17.6.2024, 19.31 Uhr https://orf.at/stories/3360978/

Über das Vorhaben wurde lange und intensiv gestritten. Die EU-Kommission hatte die Renaturierungsverordnung vor fast genau zwei Jahren vorgeschlagen. Nach offiziellen Angaben sind rund 80 Prozent der Lebensräume in der Europäischen Union in einem schlechten Zustand. Zudem sind demnach zehn Prozent der Bienen- und Schmetterlingsarten vom Aussterben bedroht und 70 Prozent der Böden in schlechter Verfassung.

Die EU-Renaturierungsverordnung (Nature Restoration Law) ist ein zentraler Teil des umfassenden Klimaschutzpakets „Green Deal“, mit dem sich die EU das Ziel gesetzt hat, bis 2050 klimaneutral zu werden. „Die Verordnung zielt darauf ab, den Klimawandel und die Auswirkungen von Naturkatastrophen einzudämmen“, teilten die EU-Staaten mit. Durch Renaturierung könnten etwa Überschwemmungsflächen zurückgewonnen und Hochwasserrisiken verringert werden. Das übergeordnete Ziel ist die langfristige und nachhaltige Wiederherstellung biologisch vielfältiger und widerstandsfähiger Ökosysteme.

ORF Sound 17.6.2024, 12.19 Uhr: Das steht im Renaturierungspakt

Die Verordnung verpflichtet die EU-Länder, bis 2030 mindestens je 20 Prozent der geschädigten Flächen und Meeresgebiete wiederherzustellen und bis 2050 alle bedrohten Ökosysteme. Darauf hatten sich die Unterhändler und -händlerinnen der Mitgliedsstaaten bereits im November mit den Abgeordneten des Europaparlaments geeinigt. Insbesondere die Landwirtschaft sieht das Gesetz kritisch.

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Die gute Nachricht: Gewohnheiten können geändert werden

Gewohnheiten zu ändern kann schwer sein, es kann aber auch befreiend sein.
Ich bin es gewohnt, mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Seit ich ein gebrauchtes E-Bike habe, mache ich diesen Weg mit dem E-Fahrrad. Aber nicht alle Fahrten. Oft vergesse ich darauf, weil ich es gewohnt bin, mit dem Auto zu fahren. Da schlägt die Gewohnheit zu. Wamm!

Beim Essen ist es leichter. Da kann ich schon beim Einkaufen von Fleisch und Milchprodukten auf Linsen, Kichererbsen, Gemüse und Hafer umsteigen. Dann wird das Essen vegan und ich bin zufrieden. Auch im Restaurant kann ich mir ein veganes Essen bestellen. In Kroatien auf Supetar war das ein wenig schwierig. Ich bestellte drei Beilagen, ich bekam sie lauwarm bis kalt serviert. Ich habe sie dann doch nicht wärmen lassen und sie so verdrückt. Naja. Beim Kirtag in Pressbaum war Schnitzel angeschrieben und dann sah ich einen großen Topf und fragte, was das sei. Es war köstliches Dal, das indische Nationalgericht mit Erbsen, Gemüse und gut gewürzt von der „Grasslerei“ in Tullnerbach.

Ja, ich bin von gesüßten Säften auf klares Wasser umgestiegen. Das mache ich wegen der Gesundheit. Ich gestehe, eine Gewohnheit habe ich noch. Ich esse gerne süße Haferkekse. Die kann ich nicht lassen. Da schlägt die Gewohnheit zu. Wamm!

Vor zwei Jahren, 2022 sind wir noch mit dem Flugzeug nach Griechenland geflogen. Danach haben wir zwei Mal den Flixbus nach Kroatien (Split, Brač) genommen. Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Österreich konnten wir uns mit dem Klimaticket angewöhnen.

Bei den Büchern bin ich noch hin und her gerissen. Ich habe die Tolino-App auf meinem Handy, da lese ich gerade Leviathan von Paul Auster. Aber ich schaue doch begehrlich auf ein gedrucktes Buch (jetzt gerade auf „Moment der Entscheidung“ von Michael E. Mann). Kann ich mich ganz umstellen bei neuen Büchern auf E-Books? Bei gebrauchten habe ich kein Problem. Aber bei neuen? Ich weiß es noch nicht.

Insgesamt habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich Gewohnheiten ändern kann und es als Befreiung erlebe.

Weniger wachsen: 0,5 % sind genug

Die japanische Wirtschaft macht es vor. Das Wirtschaftswachstum bleibt bei 1 Prozent. Das ist genug, um den Wohlstand in Japan zu sichern. Die Prognosen gehen sogar von unter 1 Prozent aus. Dadurch geht Japan einen vernünftigen Weg, wie der Wirtschaftswissenschaftler Mathias Binswanger in seinem Buch „Wachstumszwang“ erläutert. Grünes Wachstum ist eine Illusion, denn die Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch gelingt nicht. „Das liegt am sogenannten Rebound-Effekt. Die Effizienzerhöhungen verbilligen das Autofahren oder die Raumwärme, dadurch steigt die Nachfrage.“ Menschen fahren dann öfters und weiter und errichten größeren Wohnraum.
In seinem Artikel in Publik-Forum schreibt Binswanger:

Ein Weg aus dem Wachstumszwang

„Anders gesagt: Es geht darum, weniger, aber nachhaltiger zu wachsen. Wachstumszwang bedeutet nicht, auf Teufel komm raus so viel wie möglich wachsen zu müssen. Ein Blick nach Japan zeigt, dass es auch mit geringen Wachstumsraten geht. Die durchschnittliche reale Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts liegt dort seit 1990 deutlich unter einem Prozent, aber die japanische Wirtschaft funktioniert nach wie vor gut – und die Menschen leben gut in Japan. So könnte die gegenwärtige Wirtschaftskrise in Deutschland die Erkenntnis fördern, dass Wachstum kein Selbstzweck ist und in einer Welt mit begrenzten Ressourcen und einer begrenzt belastbaren Umwelt mehr Schaden anrichtet als Nutzen stiftet. Der Green New Deal, der mit staatlichem Geld ein angeblich grünes Wachstum forciert, ist das falsche Rezept.“

Das bedeutet, dass wir uns mit 0,5 Prozent des Wirtschaftswachstums begnügen können, um Wohlstand, Demokratie und Freiheit zu erhalten.

Quelle1: https://www.publik-forum.de/publik-forum-07-2024/weniger-wachsen des Internetauftritts von Publik-Forum Nr. 7/2024 08.04.2024.
Quelle2: Statistika (Statistik).

Beunruhigung statt Beruhigung

Ein Freund schickte mir das Zitat von Marie-Luise Wolff:
„Ziel ist gerade nicht die Beruhigung, sondern die Beunruhigung: Für die Politik erzwingt die Klimakatastrophe ihre Antizipation als vorstellbare, von Wissen untermauerte Spekulation, die sie als adäquate Herangehensweise an das Weltrisiko wählen muss. Ziel ist dabei, ehrlich gesagt, gerade nicht die Beruhigung, sondern die Beunruhigung. Denn Beunruhigung ist ein Affekt, der den Willen zum Handeln impliziert. Wir müssen beunruhigt werden – aber auf positive Weise, mit einem Auftakt zum Handeln und mit der gleichzeitigen Vermittlung von Tatkraft. Es gilt, den Dingen sprichwörtlich ins Auge zu sehen, daraus den Mut zur Handlung zu gewinnen und die Empfänglichkeit für Veränderungen zu stärken, statt nur Beruhigungspillen zu verteilen oder lähmende Angst einzuflößen.“
Dr. Marie-Luise Wolff schreibt dies in 2,8 Grad, Endspiel für die Menschheit (2023).

Der Klimawandel ist eine sehr große, ernste Bedrohung. Das wissen die meisten Menschen und wünschen sich strengere Maßnahmen von ihren Regierungen. Doch wenn es konkret wird, formiert sich Widerstand. Die Autorin und Energiemanagerin Marie-Luise Wolff erklärt, warum dies so ist. Als Insiderin der Energieszene legt sie dar, dass die Weltgemeinschaft die Klimaziele von Paris verfehlen wird. Stattdessen steuern wir ungebremst auf eine globale Erwärmung von +2,8 Grad zu – mit verheerenden Auswirkungen. Doch das Ausmaß der Klimarisiken ist noch nicht einmal annähernd kommuniziert worden, eine klare Krisenkommunikation ist eines der größten Versäumnisse aktueller Politik. Wolff entwirft einen konkreten Plan für eine rasche und radikale CO2 -Senkung, der nicht weniger als eine Renaissance des Freiheitsbegriffs einschließt.
2,8 Grad Marie-Luise Wolff

Propheten tun das

Der Jesuit Jörg Alt hält bei einer Tagung einen leidenschaftliches Plädoyer für den Schutz des Klimas. Ziviler Widerstand gegen Zerstörung und Ungerechtigkeit sei theologisch zu legitimieren, sagt er.

Angesichts von Klagen gegen Klimaaktivisten, auch gegen ihn selbst, meinte der Jesuit laut einer Aussendung der Universität Innsbruck: „Wir müssen die Täter der fossilen Zerstörung anklagen, nicht die, die zivilen Widerstand gegen die Zerstörung leisten!“ Großer Beifall der ungefähr 100 Zuhörer war ihm damit sicher.

Kirche müsse öffentlich klar Stellung beziehen gegen mächtige Interessensgruppen, die eine aktive Klimapolitik verhindern und mutig auftreten, um der nächsten Generation noch ein Leben zu ermöglichen, so Jörg Alt. 

https://www.diepresse.com/18399859/ueberzeugt-dass-sich-jesus-auf-die-strasse-geklebt-haette?s=09

https://katholisch.de/artikel/52802-jesuit-joerg-alt-solche-prophetische-christen-braucht-die-kirche

Kosten des Klimawandels sechsmal so hoch wie Kosten zur Bekämpfung

36 Billionen Euro Schaden pro Jahr: Eine Neubewertung der Klimaschäden zeigt, dass 19 Prozent globaler Einkommensverlust bis 2049 zu erwarten sind.

Ernteausfälle aufgrund von Trockenheit sind nur eine der zahlreichen Schadenskategorien, die durch den Klimawandel in Zukunft immer häufiger zu erwarten sind.

Klimaschutz kostet Geld, viel Geld. Uneinigkeit darüber, von wem die Kosten getragen werden müssen, ist ein zentraler Hemmschuh beim Ausstieg aus fossiler Energie. Doch auch die Inaktivität in Sachen Klimaschutz kostet Geld – und zwar viel mehr, als oft angenommen wird. Eine aktuelle Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), die nun im Fachmagazin „Nature“ erschienen ist, beziffert die klimawandelbedingten ökonomischen Schäden. Die Prognosen zeigen gleichermaßen erstaunliche wie erschreckende Ergebnisse.

Demnach würde die globale Wirtschaft als Folge unserer bisherigen Emissionen bis 2049 einen mittleren Einkommensverlust von 19 Prozent erleiden, verglichen mit einer Ausgangssituation ohne Klimaauswirkungen.

Tanja Traxler am 17. April 2024, 17:00, Quelle und weiterlesen auf: Der Standard

Der Klimawandel bedroht die Weltwirtschaft

Qualmende Fabrikschornsteine

Studie des Potsdam-Instituts, Quelle: Tagesschau.de, Stand: 18.04.2024 11:30 Uhr

Wegen des Klimawandels drohen weltweit empfindliche wirtschaftliche Einbußen. Davor warnen Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung in einer neuen Studie. Auch für Beschäftigte hätte das Folgen.

Der Weltwirtschaft drohen einer neuen Berechnung zufolge durch Folgen der Erderwärmung bis Mitte des Jahrhunderts Einkommensverluste von rund einem Fünftel – und das sogar, wenn der Ausstoß klimaschädlicher Gase künftig drastisch gesenkt würde.

Andernfalls seien noch deutlich größere wirtschaftliche Schäden als jene 38 Billionen Dollar pro Jahr zu erwarten, wie Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) in einer heute im Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlichten Studie berechnet haben. 

Diese Schäden würden damit sechsmal höher ausfallen als die veranschlagten Kosten für Klimaschutzmaßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung auf maximal zwei Grad, schreiben die Autorinnen und Autoren des PIK.

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Demonstration gegen die Zerstörung der Erde

Die Erde wird durch das Verbrennen von Erdöl und Erdgas immer stärker erhitzt. Der Boden und damit die Lebewesen werden vergiftet. Dürre, Waldbrände, Überschwemmungen, Hunger und Hitzetote sind die Folge. Der Treibhauseffekt ist seit 200 Jahren bekannt, die globale Erwärmung steigt trotzdem und das immer schneller.

Zum Treffpunkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln Linzerstraße 455, 6:50 Uhr: Es fahren die Busse 450, 50A, 451 von Hütteldorf bis Samptwandnergasse, dann einige Schritte weiter stadtauswärts. Die S50 hält auch in Wolf in der Au, 9 Minuten Fußweg stadteinwärts. Ab der Endstelle vom 49er fahren auch die Busse 450, 50A, 451.

Demonstrationsweg:
Wir wollen um 7:00 Uhr bei der Hofer-Filiale in der Linzerstraße 455, 1140 Wien auf der rechten Fahrbahn Richtung Hütteldorf weggehen, dann in die Bergmillergasse rechts einbiegen, über den Kreisverkehr in die Keißlergasse einbiegen und beim Bahnhof Hütteldorf die Veranstaltung um 7:30 Uhr beenden.

Veranstalter: Mag. Hannes Daxbacher, h(at)daxbacher.net www.zukunft0.blog Arbeitskreis Zukunft der Erde.

Sei willkommen bei der Demonstration für die Sicherung der Lebensbedingungen auf unserem Planeten und demonstrieren wir gegen die Zerstörung der Erde!

Der Treibhauseffekt ist schon lange bekannt

Der menschengemachte Klimawandel und die Geschichte der Klimaforschung

Dass sich das Klima ändert und sich die Erde erwärmt, wissen wir schon sehr lange. „Wir haben 25 Jahre verloren. Hätten wir damals sofort reagiert, wären wir nicht in der Lage, in der wir heute sind,“ klagt ein Klimaforscher.

Vor zwei Jahrhunderten wird der Treibhauseffekt entdeckt

Schon vor rund 200 Jahren beschreibt Joseph Fourier als erster den Treibhauseffekt, ohne den auf der Erde ein eisiges, lebensfeindliches Klima herrschen würde:

„So steigt die Temperatur durch das Dazwischentreten der Atmosphäre, weil die Wärme in Form von Licht ungehindert in die Luft eindringt – aber dann daran gehindert wird, wieder zurückzukehren, nachdem sie in Wärme umgewandelt wurde.“ Joseph Fourier, 1824

Kohlendioxid als Treibhausgas seit den 1850er-Jahren bekannt

Die Amerikanerin Eunice Foote experimentiert in den 1850er-Jahren mit Wasserdampf und Kohlendioxid (CO2) und stellt fest, dass letzteres die Temperatur steigen lässt. Sie kommt zu dem Schluss, dass „eine Atmosphäre mit diesem Gas unserer Erde eine hohe Temperatur verleihen“ würde. Um 1862 erforscht der Brite John Tyndall den natürlichen Treibhauseffekt und stellt neben CO2 weitere Treibhausgase fest. Und er bringt Schwankungen der CO2-Konzentration in Verbindung mit den Eiszeiten.

Zum Artikel Gefährliches Treibhaus Wie Treibhausgase entstehen

1896: Der Mensch erhöht den CO2-Gehalt in der Atmosphäre

Zum Video mit Informationen Anthropozän Erde im neuen „Zeitalter des Menschen“

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Immer mehr Treibhausgase erhitzen unseren Lebensraum

Treibhausgase wie CO2 und Methan lassen immer weniger Wärmestrahlen in den Weltraum. Das erhitzt immer stärker die Erdoberfläche und damit unseren Lebensraum. Das hat Auswirkungen auf die Nahrungsmittelversorgung und die Gesundheit von uns Menschen.

https://www.theguardian.com/environment/2024/apr/06/record-highs-heat-trapping-gases-climate-crisis?CMP=Share_iOSApp_Other&s=09

Ein tödlicher Mix

Eine schwedische Studie hat einen „Teufelskreis“ aufgedeckt, der die globale Erwärmung und die Plastikverschmutzung miteinander verbindet. Jedes Problem verschärft das andere und führt zu erhöhten Treibhausgasemissionen, schnellerer Zersetzung von Plastik zu Mikroplastik und größerer Umweltverschmutzung.

Die Studie fordert umfassende Anstrengungen in allen Sektoren, um diese miteinander verbundenen Herausforderungen effektiv anzugehen. Quelle: SciTechDaily.com

Normalerweise werden die globale Erwärmung und die Plastikverschmutzung als voneinander unabhängige Probleme betrachtet, doch sie sind vielmehr untrennbar in einem „Teufelskreis“ gefangen, in dem sich beide gegenseitig bedingen, berichten schwedische Forscher in Nature Communications. Die sich gegenseitig verstärkende Beziehung verstärkt die globale Erwärmung, den Materialabbau, Plastikmüll und das Austreten giftiger Chemikalien in die Biosphäre.

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Globale Temperaturentwicklung

Nahezu-Echtzeit-Updates wichtiger globaler Klimavariablen vom Copernicus Klimawandeldienst (C3S). Die aktuelle Oberflächenlufttemperatur sehen wir hier: https://pulse.climate.copernicus.eu/. Es gibt die absolute Temperatur und die abweichende Temperatur zum Durchschnitt der vergangenen Jahre (Anomalien). März 2024:

Copernicus ist das Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union. April 2024:

Der Jesuit Jörg Alt macht Feuer

„Ich versuche jeden Tag so zu leben, dass ich am Abend sagen kann: heute war nicht umsonst!“

„Jörg Alt spricht (darüber), warum ziviler Ungehorsam für ihn in diesen Zeiten eine legitime Form des Aktivismus ist – und warum sich das prima mit dem katholischen Glaubensbekenntnis vereinen lässt.“ Ab sofort für 48 Stunden online
https://pioneersofchange-summit.org/speaker/joerg-alt-christaktivist/

Ohne Phosphor gibt es Hunger – die Alternativen

Kompost im Bio Bauernhof Achleitner, in Eferding, Oberösterreich

Die Landwirtschaft düngt in Europa mit Phosphor, Stickstoff und Kalisalz. Stickstoff und Kalisalz sind genug vorhanden, Phosphor geht zur Neige. Experten erwarten den »Phosphor-Peak«, an dem das globale Fördermaximum erreicht sein wird, bereits im Jahr 2033.

Das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW) schreibt:
„Phosphor ist ein essentieller, aber limitierter Rohstoff, der weder synthetisch hergestellt noch anderweitig substituiert werden kann. Die Europäische Union hat keine eigenen Ressourcen für Phosphor und hängt vollständig von einer Einfuhr in der Größenordnung von mehreren Millionen Tonnen pro Jahr ab. Der Bedarf und die Nachfrage von Phosphor durch den exzessiven Einsatz in der Landwirtschaft ist seit Jahren steigend. Experten erwarten den »Phosphor-Peak«, an dem das globale Fördermaximum erreicht sein wird, bereits im Jahr 2033.
Phosphor befindet sich in erheblichen Mengen in kommunalen Abwässern. Mit diesem Phosphorreservoir könnten bis zu 20 Prozent der Nachfrage in Europa abgedeckt werden. Allerdings ist die Rückgewinnung heute noch nicht wirtschaftlich darstellbar. Da die Phosphorpreise auf dem Weltmarkt aktuell gering sind, bleiben industrielle Anwendungen bislang noch unerschlossen.“

Im Biolandbau kommt es kaum zu einem Phosphormangel. Komposterde kann als Dünger verwendet werden. Es gibt viele Bauern, die sehr gut kompostieren.

Quellen:
Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW. Leipzig
Wikipedia Phosphor
News.de: Phosphor: Das Lebenselixier geht zur Neige
Bio Austria
Bio aktuell: recyceln statt abbauen
Biohof Achleitner Alles beginnt beim Boden
Aufbauende Landwirtschaft

Der Treibhauseffekt

Warum wird es immer wärmer? Die Atmosphäre aus Stickstoff, Sauerstoff und anderen Gasen lässt die kurzwelligen Sonnenstrahlen durch und die Oberfläche der Erde wird erwärmt. Diese Wärme bleibt nicht auf der Erdoberfläche sondern strahlt zurück in den Weltraum.

Aber nicht die ganze Wärme kann ins All fliehen. Die Wärmestrahlen sind langwellig und ein Teil wird von den Treibhausgasen (z.B. CO2) aufgehalten und zurückgeschickt. Dadurch bleibt die untere Atmosphäre, das Meer und der Boden warm. Das ist für das Leben gut – wenn nicht zu viel zurück zur Erde geschickt wird. Je mehr Treibhausgase in der Atmosphäre sind, umso mehr Wärmestrahlen bleiben zurück.

Die CO2 Emissionen sind durch das Verbrennen von Erdöl, Kohle und Erdgas auf 428 ppm gestiegen. Der vorindustrielle Wert war 280 ppm. Das ist eine Steigerung um 148 ppm. Dadurch erwärmt sich die Erd- und Wasseroberfläche immer stärker.
Den Treibhauseffekt mit dem CO2 hat schon die Wissenschaftlerin Eunice Newton Foote 1856 entdeckt. Svante Arrhenius, der 1903 den Physik-Nobelpreis bekam, erkannte 1895, dass wir durch das Verbrennen der Kohle (später kam Erdöl und Erdgas dazu) auf eine globale Erwärmung von 5 Grad zusteuern.

Copernicus: 2033 erreichen wir global 1,5°C

Copernicus berechnet die Daten der Temperaturerhöhung und veröffentlichte 22.2.2024 das neue Ergebnis: Wir erreichen nach diesen Daten die globale Erwärmung von 1,5°C im September 2033.

Im Jänner 2024 erreichte die globale Erwärmung einen geschätzten Wert von 1.26°C. Wenn der 30-Jahre Trend weiter anhält, wird die globale Erwärmung die 1.5°C Marke im September 2033 – in neun Jahren – erreichen.

Der Globus bei 1,5°C Erwärmung, dargestellt im Copernicus Atlas https://atlas.climate.copernicus.eu/atlas

Das Erreichen einer globalen Erwärmung von 1,5 °C – ein im Pariser Abkommen vereinbarter Grenzwert – scheint eine sehr ferne Realität zu sein, aber es könnte näher sein, als Sie denken. Experten gehen davon aus, dass dies zwischen 2030 und Anfang der 2050er Jahre der Fall sein wird. Sehen Sie, wo wir jetzt stehen und wie schnell wir die Grenze erreichen würden, wenn die Erwärmung im heutigen Tempo anhalten würde.

Copernicus ist das Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union, das sich mit unserem Planeten und seiner Umwelt zum größtmöglichen Nutzen aller europäischen Bürger befasst. Es bietet Informationsdienste auf der Grundlage von satellitengestützter Erdbeobachtung und In-situ-Daten (Nicht-Weltraumdaten) an.

Quelle: Copernicus

(Verwenden Sie in Copernicus den Schieberegler, um zu erkunden, wie sich die Schätzung im Laufe der Zeit ändert.)

ERAS bringt Daten, die höher als 1,5 gehen

Es gibt auch eine Temperaturentwicklung, die über das 1,5C Paris Limit geht. In der Grafik sehen wir in grün die vorindustrielle Basisline (1850-1900), in gelb das 1,5C Paris Limit.

Und was macht das neue Jahr 2024, eingezeichnet in Rot? Die 2-Grad-Marke knacken.
(Quelle: @eliotjacobson, Daten von ERAS)

Das CO2 steigt

Das hängt auch mit der CO2 Emission zusammen, die auf 428 ppm gestiegen ist. Der vorindustrielle Wert war 280 ppm. Das ist eine Steigerung um 148 ppm.
(Quelle: Mauna Loa Hawaii, 11.2.2024)

Meeresoberflächentemperatur steigt

Um das Bild voll zu machen, kann man auch die Meeresoberflächentemperatur sich zu Gemüte führen https://climatereanalyzer.org/clim/sst_daily/

Wenn die Meeresoberfläche immer wärmer wird, gibt es immer weniger Fische. Die Korallen sterben. Das Arktiseis und das Schelfeis in der Antarktikeis schmelzen schneller, der milde Golfstrom kippt, der Meeresspiegel steigt. Es verringert sich der Sauerstoff. Kein Fischfang mehr. Hunger breitet sich an den Küsten aus.

https://www.wwf.de/themen…/meere-kuesten/klima-und-meer

Fünf revolutionäre Vorschläge gegen den zukünftigen Hunger

Deutschlands unabhängiger Umweltbeirat WBGU hat starke notwendige Vorschläge für Ernährungssicherheit und damit gegen den zukünftigen Hunger, der auch in Europa droht, ausgearbeitet.

  1. RENATURIERUNG: Die Renaturierung von Landökosystemen sollte massiv ausgebaut werden. Renaturierung von 350 Mio. Hektar degradierter Landfläche bis 2030 sollte nicht nur erreicht, sondern deutlich erweitert werden. Dadurch Entfernung von CO2.
  2. SCHUTZGEBIETE: Effektive, vernetzte Schutzgebietssysteme entschärfen die Biodiversitätskrise. Die Schutzgebietssysteme sollten auf 30% der Erdoberfläche ausgeweitet werden. Ohne Biodiversität bringt der Boden keine Früchte.
  3. VIELFÄLTIGE LANDWIRTSCHAFT: Die Förderung einer auf Vielfalt beruhenden Landwirtschaft hilft gegen die Zerstörung der Böden. Abkehr von der industriellen Landwirtschaft. Verschiedene Pflanzen und Tiere sind die Grundlage für landwirtschaftliche Früchte.
  4. KEINE TIERPRODUKTE: Transformation der Ernährungsstile in den Industrieländern, insbesondere durch die Verringerung des Anteils an Tierprodukten (Fleisch, Milchprodukte). „Planetary Health Diet“: Ernährungsleitlinien. Auf mehr als 70 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in der EU wächst Tierfutter.
  5. BAUEN MIT HOLZ: Ausgestaltung der Bioökonomie: Es sollten Anwendungen bevorzugt werden, bei denen Biomasse  – und damit auch der enthaltene Kohlenstoff – lange gespeichert wird: Das Bauen mit Holz. Damit wird Kohlenstoff (CO2) gespeichert und die Erhitzung verhindert.
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